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Nur eine Halbzeit
hält der TBV mit

Lemgo verliert 34:36 gegen Kiel

Von Mario Brink (Text und Foto)
Lemgo (WB). Der TBV Lemgo hat sein Heimspiel in der Handball-Bundesliga gegen den THW Kiel 34:36 (15:12) verloren. Einmal mehr konnte die Mannschaft von Volker Mudrow einen »Großen« der stärksten Liga der Welt nicht bezwingen.

Lediglich in der ersten Halbzeit hatten die Hausherren in der mit 5 000 Zuschauern ausverkauften Lipperlandhalle die Nase vorne. Überragender Spieler auf dem Feld war Lemgos Torhüter Carsten Lichtlein, der vier Siebenmeter parierte und im ersten Spielabschnitt 50 Prozent aller Kieler Würfe abwehrte.
»Wir müssen aufhören zu jammern«, hatte TBV-Beiratsvorsitzender Paul-Gerhard Reimann vor dem Spiel gegen den Deutschen Meister gefordert. Entsprechend engagiert und motiviert gingen die Gastgeber in die Partie. »Ich war mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Nur zwölf Gegentore sprechen für eine starke Abwehr mit einem herausragenden Torhüter«, resümierte Volker Mudrow. Das 15:12 war ohne Frage ein Ausrufezeichen. »Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in dieser Saison einmal so wenig Tore in einer Hälfte geworfen haben«, war Kiels Trainer Noka Serdarusic unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannen im Abschnitt eins.
Während der Coach des Spitzenreiters nach Wiederanpfiff eine deutliche Leistungssteigerung erlebte, bekam das Spiel der Hausherren einen Bruch. Beim 19:20 durch Karabatic gingen die THW-Männer, die 60 Minuten ohne einen deutschen Spieler agierten, in der 40. Minute erstmalig in Führung und gaben fortan das Heft nicht mehr aus der Hand. Spätestens beim 25:30 durch Ahlm war die Vorentscheidung zugunsten des Tabellenführer gefallen. »Unsere Defensive war in der zweiten Halbzeit einfach zu schwach. Es lag nicht an der Offensive«, hatte Volker Mudrow die Ursache für die vierte Niederlage, die zweite vor heimischem Publikum, schnell gefunden.
Spätestens mit zehn Minuspunkten kann es jetzt für die Lemgoer nur noch um das Erreichen des dritten Platzes gehen, der noch zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. »Leider müssen wir auf Schützenhilfe von Gummersbach oder Magdeburg hoffen«, weiß Manager Fynn Holpert, dass das »Schicksal« der Hansestädter in den Händen der Konkurrenz liegt.
TBV-Tore: Schwarzer 10, Jicha 8, Kehrmann 7, Stephan 2, Zerbe 2, Binder 2, Ramota 1, Christophersen 1, Preiß 1
THW-Tore: Karabatic 10, Ahlm 7, Szilagy 7, Andersson 4, Lövgren 3/3, Lundström 2, Hagen 2/1, Kavticnik 1

Artikel vom 19.12.2005