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Cartus will
SCP verlassen

Angebote aus der Regionalliga

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Wenn Daniel Cartus heute um 10 Uhr das Training aufnimmt, könnte das seine letzte Einheit beim Zweitligisten SC Paderborn 07 sein. »Ich gehe davon aus, dass ich im neuen Jahr bei einem anderen Verein spiele«, teilte »Carte« gestern mit.

Am Donnerstag ist trainingsfrei, ab Freitag will Trainer Jos Luhukay nur noch mit den Spielern arbeiten, die im Kader für das letzte Spiel des Jahres am Montag gegen den Karlsruher SC (20.15 Uhr, Hermann-Löns-Stadion) stehen. Das gilt nicht für Cartus und auch nicht für Kapitän Danijel Stefulj, der die gesamte Woche freigestellt wurde.
Nicht am Ball waren gestern ebenfalls Dennis Schulp und Hüzeyfe Dogan. Schulps Knie ist erneut entzündet, der Holländer war beim Arzt und wird wohl auch heute pausieren müssen. Bei Dogan, für den die Hinrunde aufgrund einer Schambeinentzündung bereits seit zwei Wochen beendet ist, wurde jetzt ein leichter Leistenbruch diagnostiziert, der gestern operiert wurde. Zu Beginn der Rückrunde soll Dogan wieder zur Verfügung stehen.
Ein Leistenbruch war es auch, der Cartus schon in der Vorbereitung auf die laufende Saison außer Gefecht gesetzt hatte, aber erst im August erkannt worden war. Operation, Reha -ĂŠerst seit gut einer Woche ist der 27-Jährige wieder im Mannschaftstraining. Als der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk ihm eröffnete, dass der SCP die Option (bis 30. April) auf eine Vertragsverlängerung vorerst nicht ziehen werde und er in der Winterpause ablösefrei in die Oberliga oder Regionalliga wechseln könne, war für Cartus der Weg frei. »Ich möchte Fußball spielen. Ich habe gehofft, dass Paderborn die Option zieht und mir damit ein Signal gibt, dass sie auf mich bauen. Das ist nicht der Fall und ein Pokerspiel bis April mache ich nicht mit. Ich hatte zwei schöne Jahre hier und wäre gern geblieben, aber ich habe auch kein Problem damit zu gehen«, so Cartus, dem nach eigener Aussage vier konkrete Angebote aus der Regionalliga vorliegen, »die sowohl sportlich als auch finanziell passen«. Sein Trainer zeigt Verständnis: »Daniel macht gute Fortschritte, aber wenn er woanders eine Perspektive hat, die wir ihm nicht bieten können, wäre es unfair von uns, ihn nicht ziehen zu lassen.«
Gleiches gilt für Guido Spork, dessen Vertrag ebenfalls im Sommer ausläuft. Auch er war lange verletzt (Sprunggelenk), stand am 6. November gegen Freiburg erstmals in dieser Saison im Kader, absolvierte aber wie Cartus noch keine Pflichtspielminute. In einem Gespräch mit Rybarczyk und Luhukay wurde Sporks Situation erörtert, seine Zukunft ist offen. »Guido macht im Training einen sehr guten Eindruck. Wenn er bleibt, ist das kein Problem, aber die Chance, dass er spielt, ist gering. Da kann ich ihm keine Garantie geben und daher werden wir auch ihm keine Steine in den Weg legen, wenn er uns verlassen möchte«, sagt Luhukay. Spork hat sich noch nicht entschieden und bisher auch keine Verhandlungen mit anderen Klubs geführt: »Paderborn ist für mich das A und O, aber ich werde im Januar 31 Jahre alt und habe keine Zeit, mich ein halbes Jahr auf die Bank zu setzen. Ich werde jetzt aber keine Kurzschlussreaktion tätigen, sondern mir in aller Ruhe Gedanken machen.«

Artikel vom 14.12.2005