14.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gessat glaubt: »Acht Titelkandidaten«

Avenwedde in Lauerstellung - Clarholz kämpft sich nach oben - Spexard gelassen

Von Uwe Caspar
Kreis Gütersloh (WB). Die Fußball-Landesligisten rollen sich jetzt in den Winterschlaf. Der SC Wiedenbrück 2000 als stolzer Spitzenreiter, der SV Avenwedde in der Lauerposition, Victoria Clarholz auf dem Weg ins Mittelfeld und der SV Spexard (noch) auf einem Abstiegsplatz. Nachfolgend lassen die vier heimischen Trainer die Hinrunde Revue passieren.

Robert Purkhart (Avenwedde)   Positive Überraschung: »Es zeichnet meine Jungs aus, dass sie auch nach längeren Durststrecken immer wieder zurückkommen. Das geht schon seit Jahren so und unterscheidet uns von anderen Mannschaften. Auch in der Hinrunde der laufenden Saison haben wir uns wieder aus der Krise gekämpft. Nicht zuletzt dank unserer fünf Eigengewächse, die sich immer besser machen.«
Negative Überraschung: »Unbegreiflich, dass wir nach drei Auftaktsiegen dann einbrachen mit vier Ausrutschern in Serie. Wir haben neun Punkte glatt verschenkt, weil die Niederlagen gegen Dützen, Tengern und Minden völlig überflüssig waren.«
Kuriosestes Spiel: »Der 4:3-Sieg in Spexard. Trotz einer 3:0-Führung hätten wir beinahe nur unentschieden gespielt. Da war ich ganz schön sauer.«
Liga-Lage: »Es stehen jene Vereine ganz oben, die auch den höchsten Etat aufweisen. Von deren Budgets sind wir Lichtjahre entfernt. Den SV Spexard hätte ich nie und nimmer auf einem Abstiegsrang erwartet.«
Unsere Perspektiven: »Wir greifen noch einmal an, wollen gleich in Dornberg unsere kleine Siegesserie ausbauen. Mit Platz fünf wäre ich auch schon zufrieden. Schließlich haben wir vor der Saison gute Leute verloren. «
Jürgen Gessat (Wiedenbrück)   Positive Überraschung: »Dass wir trotz des Neuaufbaus und dem langfristigen Ausfall von fünf Leistungsträgern an der Tabellenspitze stehen.«
Negative Überraschung: »Die abschließende Pleite in Maaslingen. Dort haben wir uns überhaupt nicht als Mannschaft präsentiert. Ein großer Rückschritt.«
Kuriosestes Spiel: »Dass wir beim 6:3 in Bustedt 90 Minuten auf ein Tor spielten und die Gastgeber dennoch auf 4:3 verkürzen konnten.«
Zur Lage der Liga: »Unsere Klasse ist mit Ausnahme von SG Bustedt und TuS Jöllenbeck sehr ausgeglichen, deshalb wird sich auch in der Rückrunde kein Team absetzen können. Meine Einschätzung: Es gibt sieben bis acht Titelkandidaten.«
Unsere Perspektiven: »Wir müssen noch einmal auf mindestens 31 Punkte kommen. Die Angriffsleistung stimmt, die Abwehr muss sich steigern: 20 Gegentore sind mir einfach zu viel. Zum Glück stehen wir nicht unter Druck: Aufsteigen müssen wir erst 2007.«
Markus Graskamp (Clarholz)   Positive Überraschung: »Dass wir gegen Ende der Hinrunde zu alter Stärke zurückgefunden haben. Erfreulich die Leistungssteigerung von Michael Topp und Martin Wellmeyer.«
Negative Überraschung: »Die acht Klatschen in Folge, obwohl wir davor dreimal hintereinander gewonnen haben. Diese Serie bleibt mir ein Rätsel.«
Kuriosestes Spiel: Die 2:3-Schlappe gegen FT Dützen, obwohl wir bis zur 75. Minute 2:0 führten.«
Liga-Lage: »Wie schon erwartet, Wiedenbrück hat die Nase vorn. Jöllenbeck und Bustedt sollte man noch nicht ganz abschreiben. Und: Die Landesliga hat ihren vorauseilenden Ruf als Hammer-Liga voll bestätigt - bärenstark.«
Unsere Perspektiven: »Wir wollen personell nachlegen. Es ist ja kein Geheimnis, dass wir Dennis Kramer aus Lippstadt gern zurückholen möchten.«
Olaf Tödtmann (Spexard)   Positive Überraschung: »Es freut mich, dass unsere jungen Spieler wie Walcott, Igrek oder Fiekens die Lücken geschlossen haben. Sie brachten mehr, als wir von ihnen erwarten durften.«
Negative Überraschung: »Wir sind weit hinter den eigenen Ansprüchen geblieben. Der Hauptgrund dafür: Mit Mönchmeier, Dagdelen, Güler und Rickmann fiel aus unterschiedlichen Gründen in jedem Mannschaftsteil ein wichtiger Spieler aus.«
Kuriosestes Spiel: »Unsere mehr als tragische Niederlage letzten Sonntag in Bünde, wo sich unser Team voll reingehängt hat.«
Zur Lage der Liga: »Die Leistungsdichte hat weiter zugenommen, nur die beiden Schlusslicher scheinen schon abgeschlagen. Den SC Wiedenbrück hatte ich noch stärker eingeschätzt.«
Unsere Perspektiven: »Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt sicherstellen. Auch wenn wir zuhause noch große Probleme haben, setze ich dennoch auf unsere neun Heimspiele.«

Artikel vom 14.12.2005