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Sozialkompetenzen
kann man erlernen

SPI-Konzept soll Kinder fit für das Leben machen

Gütersloh (GG). Wie hält man sich an alltägliche Regeln und Absprachen halten, geht sozialverträglich mit anderen um, baut Selbstvertrauen auf und begegnet Problemen durch Konfliktlösungen? In einer neuen heilpädagogischen-psychomotorischen Gruppe lernen seit fünf Wochen sechs Kinder zwischen sechs und 13 Jahren am Sozialpädagogischen und Psychomotorischen Institut Gütersloh (SPI) diese Kompetenzen.

Durch die Begleitung von Fachpädagogen sollen die verhaltensauffälligen oder entwicklungsverzögerten Kinder und Jugendlichen dreimal in der Woche durch verschiedene heilpädagogische Maßnahmen in den neuen Räumlichkeiten am Nordring 13 lernen, fehlende Sozialkompetenzen zu erlangen und zu festigen.
Ermöglicht wurde die Errichtung dieser zusätzlichen Gruppe durch finanzielle Unterstützungen der Stiftung »Aktion Mensch«, der »Software AG« und der »Wohlfahrtspflege«. Dadurch konnte nicht nur ein VW-Bus angeschafft werden, mit dem die Kinder und Jugendlichen dreimal pro Woche von den Schulen abgeholt und zum SPI gefahren werden, sondern auch Einrichtungsinventar und Sportgeräte. Zudem werden aus diesem Fond die Gehälter der Mitarbeiter bezahlt.
Erfreulicher Nebeneffekt: Durch die Gründung der neuen Gruppe konntenÊ zwei neue Arbeitsplätze geschaffen werden, die nun Dirk Walder (Sozialpädagoge und Familientherapeut) und Nadine Heller (Grundschullehrerin und Diplom-Pädagogin) ausfüllen. Insgesamt sind derzeit 15 frei- und hauptberufliche Mitarbeiter bei dem 1999 gegründeten SPI beschäftigt.
SPI-Geschäftsführer Stefan Sudeck-Wehr und Vorstandsmitglied Frank Kahle-Klusmeier freuen sich darüber, dass sie als »Jugendhilfeträger und Dienstleister in Sachen Frühförderung« diese Gruppe aufbauen konnten. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt, vermittelt werden die Kinder und Jugendlichen über das Jugendamt. Bei Informationsbedarf können sich Eltern aber auch selber beim SPI erkundigen. »Wir wollen den Kindern die Möglichkeit geben, sich selber mit der Gruppe auseinanderzusetzen. Ganz wichtig ist dabei auch die Elternarbeit, denn wir wollen Eltern Erziehungskompetenzen an die Hand geben, die ihnen häufig fehlen«, erklärt Stefan Sudeck-Wehr die Aufgabenschwerpunkte.
Neben einer Hausaufgabenbetreuung, dem gemeinsamen Essen, Entspannungsphasen und gruppenpädagogischen Programmen - wie Spieltherapien und Lernförderungen - gehören auch die Elternförderung und Gespräche mit Lehrern zum Angebot der zwischen drei und fünf Stunden langen Betreuungsnachmittage.

Artikel vom 14.12.2005