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OWL-Flughafen Paderborn stärken

Regionalrat: Hessen soll auf den Ausbau von Kassel-Calden verzichten


Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Einstimmig hat sich gestern der Regionalrat des Regierungsbezirks Detmold gegen den geplanten Ausbau des Verkehrslandeplatzes Kassel-Calden zu einem Verkehrsflughafen ausgesprochen.
In einer Resolution wurden Bundesregierung und Bundestag aufgefordert, bei der Landesregierung Hessen darauf hinzuwirken, auf den Ausbau zu verzichten. Ferner sollten Standorte für Flughäfen bundesweit vorgegeben werden, um Fehlinvestitionen der öffentlichen Hand zu verhindern.
Alle Fraktionen im Regionalrat forderten die Landesregierung in Hessen auf, auf den Ausbau zu verzichten und eine stärkere Zusammenarbeit mit dem OWL-Flughafen Paderborn/Lippstadt zu forcieren. Der Airport Paderborn liegt nur 60 Kilometer von Kassel-Calden entfernt.
Die Landesregierung NRW wird in der Resolution aufgefordert, die Straßen- und Eisenbahnverbindungen vom Flughafen Paderborn in Richtung Nordhessen zu verbessern und eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Flughäfen zu unterstützen.
Zwei derart nahe zusammen liegende Flughäfen mit dann noch weitgehend identischem Angebot sei für den Flughafen Paderborn existenzgefährdend. Dies gelte auch für einen ausgebauten Flughafen Kassel-Calden. Beide Flughäfen seien dann auf eine staatliche Förderung angewiesen, wie zum Beispiel durch subventionierte Start- und Landegebühren für Billigflug-Gesellschaften. Dies sei sachlich und politisch nicht zu vertreten. Der Ausbau von Kassel-Calden bedeute eine massive Fehlinvestition. Dies dürfe die Bundesregierung nicht zulassen, heißt es in der Resolution.
Derzeit schreibe Paderborn mit einem Fluggastaufkommen von jährlich 1,3 Millionen schwarze Zahlen. Kassel-Calden könne die für 2015 angestrebten 600 000 Passagiere aber nur zu Lasten von Paderborn erreichen.

Artikel vom 13.12.2005