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Syrien-Kritiker in Beirut ermordet

Erneut Autobomben-Anschlag in der libanesischen Hauptstadt

Erneut wurde gestern mit Dschubran Tueni ein syrienkritischer Politiker im Libanon Opfer eines Bombenanschlags. Foto: Reuters

Beirut (Reuters). Bei einem Autobomben-Anschlag in Beirut ist gestern der Syrien-kritische Verleger und Parlamentsabgeordnete Dschubran Tueini getötet worden. Er war erst am Vortag aus Paris zurückgekehrt, wo er die vergangenen Monate aus Angst vor einem Attentat gelebt hatte.
Der Anschlag ereignete sich kurz vor Veröffentlichung des jüngsten Berichts des deutschen UN-Sonderermittlers Detlev Mehlis über die Ermordung des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri. Eine bisher unbekannte Gruppe »Kämpfer für die Einheit und Freiheit von Levante« übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Die syrische Regierung verurteilte die Tat. Mit Tueni kamen drei weitere Menschen ums Leben, 32 Personen wurden verletzt.
In seinem neuen Bericht zur Ermordung des libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri wirft der deutsche UN-Sonderermittler Detlev Mehlis Syrien erneut mangelnde Kooperation mit den Fahndern vor. »Syrien hat zeitweise versucht, die Ermittlungen in die falsche Richtung zu lenken«, heißt es in dem Bericht.

Artikel vom 13.12.2005