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Modebranche

Gerry Weber in WM-Form


Der Tennis- und Golfspieler Gerry Weber ist schon vor dem Beginn des WM-Fußballjahres in weltmeisterlicher Form. Bekannt für seine zielgenauen Steilpässe in den Rücken der Branche lässt er den Großteil der Konkurrenz dieses Mal um mehr als zwölf Prozentpunkte hinter sich.
Beobachter sprechen in Anlehnung an das »Wunder von Bern« gern vom »Wunder in Halle«. Dabei räumt der Boss freimütig ein, dass er selbst auch schon Fehler gemacht hat. Was aber den Klinsmann der Modebranche auszeichnet, ist seine Reaktionsschnelligkeit. Als Yomanis und Court One die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllten, flogen sie in kürzester Zeit aus dem Team. Die Lücke, die sie zurückließen, ist längst wieder ausgeglichen.
Trotzdem ist die Experimentierfreude des Teamchefs nicht gebrochen. Zu den Höhepunkten des WM-Jahres wird sicherlich die erstmalige Präsentation einer Gerry-Weber-Herrenmode gehören.
Grundsätzlich spielt der Chef, statt den Gegner wie das Kaninchen die Schlange kommen zu lassen, lieber die eigenen Stärken aus. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht. In den »Houses of Gerry Weber«Êführt er dem Einzelhandel vor, wie man Verbraucherinnen, die schon über zehn Röcke und 20 Blusen verfügen, trotzdem zum Einkaufen bringt. Einwürfe, dass Weber selbst kaum noch einheimische Näherinnen in seinem Team auflaufen lässt, gehen ins Leere: Die Konkurrenz verhält sich nicht anders. Bernhard Hertlein

Artikel vom 13.12.2005