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Mama brachte
den Gold-Ball mit

Ronaldinho stoppt Sevilla allein

Barcelona (dpa). Selbst die beste Abwehr in Spanien war Ronaldinho nicht gewachsen. Zwei Wochen nach seiner Wahl zu »Europas Fußballer des Jahres« verhalf der Brasilianer dem FC Barcelona fast im Alleingang zum 2:1-Sieg über den FC Sevilla.
Mit dem Erfolg schrieben die Katalanen Fußball-Geschichte: Sie stellten ihren Rekord von elf Pflichtspielsiegen in Serie von 1956 ein. Zugleich verteidigte der spanische Meister mit 34 Punkten die Tabellenführung in der Primera División vor Außenseiter CA Osasuna (34) und Real Madrid (28), dessen neuer Trainer Juan Ramón López Caro ein 2:0 in Málaga feierte.
Vor dem Anpfiff des Sevilla-Spiels ließ Ronaldinho sich im Camp-Nou-Stadion unter dem Jubel der Fans von seiner Mutter den Goldenen Ball überreichen, den er in Paris als Europas bester Kicker erhalten hatte. Gegen Sevillas Abwehrspezialisten (8 Gegentore in 14 Spielen) bewies er, dass es derzeit niemand mit ihm aufnehmen kann. Nach dem Führungstor von Kanouté (63. Minute) für die Gäste lieferte er Samuel Eto'o (65.) per Eckball die Vorlage zum Ausgleich und schoss zwölf Minuten später in einer glanzvollen Solo-Einlage den Siegtreffer.
Damit stellte Barcelona die Siegesserie von 1956 des Teams um den legendären Ladislao Kubala ein, die damals den berühmten Dichter Rafael Alberti zu einer Ode an den ungarischen Trainer Franz Platko inspiriert hatte.
Während Ronaldinho auf dem Spielfeld glänzt, träumt Landsmann Ronaldo von einer Karriere in der Politik. Er hoffe, für seine Tätigkeit als UN-Botschafter des guten Willens mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet zu werden, vertraute Reals Torjäger der brasilianischen Zeitschrift »Epoca« an. Der mit ihm befreundete Politiker Aecio Neves habe ihm das Amt des Sportministers angeboten, falls er in Brasilien zum Präsidenten gewählt werde.

Artikel vom 13.12.2005