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Mix aus Comedy und Zauberei

Varieté mit den drei »Gentlemen«

Brackwede (mcs). »Exzentrisches Varieté« mit Ken Bardowicks, Mark Britton und Steve Rawlings genoss am Sonntag das Publikum in der vollbesetzten Aula der Realschule Brackwede. Auf Einladung des Jugendkulturrings Bielefeld zelebrierten die drei »Gentlemen« einen begeisternden Mix aus Comedy, Artistik und Zauberei.

Mühelos bewältigten die Akteure die Aufgabe, das Publikum mit ihrer zweistündigen Show bestens zu unterhalten. Verankert in der Tradition des bisweilen recht »schwarzen« britischen Humors, inszenierten sie ein buntes Gag-Feuerwerk, das es in sich hatte. Angetrieben von Zwischenapplaus und Bravorufen der Besucher, liefen sie dabei zu Bestform auf und reihten mit übersprudelnder Energie Höhepunkt an Höhepunkt.
Als wendiger Conférencier führte Mark Britton durch den Abend. Doch damit nicht genug. Mit einer ordentlichen Portion Selbstironie sezierte der Comedian genüsslich das deutsch-britische Verhältnis, indem er respektlos mit gängigen Vorurteilen hantierte. Beifall erntete der Entertainer zudem für scharfsinnige Betrachtungen zum Teenager-Dasein oder seinen grandiosen Prinz-Charles-Sketch. Vielen Zuschauern trieb die haarsträubende Räuberpistole über die Begegnung mit dem britischen Thronfolger in einer x-beliebigen Eisdiele Lachtränen in die Augen. Kantig-derb trat Steve Rawlings dem Publikum gegenüber. Egal, ob der Jongleur Möbel, Stahlkugeln, brennende Fackeln, Pingpong-Bälle oder Golfschläger durch die Luft wirbelte - atemlos verfolgten die Zuschauer seine von markigen Kommentaren begleitete Show, die in einem waghalsigen Finale gipfelte. Vor den Augen der faszinierten Zuschauer platzierte der Artist vier Sektgläser auf einem Tablett, das er mittels einer auf dem Kinn balancierten umgedrehten Sektflasche in der Waagerechten zu halten verstand.
Magische Momente mit Ken Bardowicks rundeten das vielfältige Programm ab. Hohle Plastikeier, die plötzlich echtes Dotter enthielten, verbrannte Geldscheine, die unvermittelt völlig intakt wieder auftauchten, Krawatten, die sich plötzlich um den ganzen Körper wanden - geschickt verstand es der Illusionist, sein Publikum immer wieder auf falsche Fährten zu locken. Denn mit perfektem Timing entwickelte er scheinbar harmlose Taschenspieler-Tricks zu einmaligen Zauberkunststücken, nicht zuletzt, da er es verstand, stets eine überraschende Wendung zu präsentieren, wenn die Zuschauer bereits glaubten, einen Trick durchschaut zu haben.
Das Publikum bedankte sich für alle Darbietungen mit reichlich Applaus. Erst nach diversen Zugaben ließ es die sympathischen »Gentlemen« von der Bühne.

Artikel vom 13.12.2005