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Labor überwacht den Medikamenten-Pegel

Analyse spielte entscheidende Rolle bei der Therapie von Epilepsie-Patienten in Bethel


Bethel (WB). Die guten Erfolge bei der Behandlung im Epilepsie-Zentrum Bethel gehen unter anderem auf die Arbeit des Pharmakologischen Labors in Bethel zurück. Hier wird seit inzwischen 30 Jahren die Analyse von krampfhemmenden Medikamenten im Blut der Epilepsie-Patienten vorgenommen.
Der überwiegende Teil der Epilepsie-Patienten wird in Bethel medikamentös therapiert und kann so sehr exakt auf das wirksamste Medikament oder die beste Medikamentenkombination eingestellt werden. Ähnliche Untersuchungen macht das Pharmakologische Labor in kleinerem Umfang für die Therapie von psychisch kranken Menschen.
Die Bedeutung der »Therapeutic Drug Monitoring« genannten Analyse wurde jetzt bei einer Expertentagung in der Neuen Schmiede in Bethel unterstrichen. Veranstalter war die Gesellschaft für Epilepsieforschung, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wurde.
Rund 60 Fachleute aus der ganzen Bundesrepublik diskutierten die Möglichkeiten und Fortschritte in der Wirkstoffanalyse von modernen Antiepileptika und Psychopharmaka. Dabei ging es auch um wirtschaftliche Aspekte. Die zunächst höheren Kosten für die Analyseverfahren zahlen sich aus durch die exaktere Dosierung der Medikamente, die durch diese Analysen möglich ist und die direkt Geld und obendrein Folgekosten spart.
Das Pharmakologische Labor der Gesellschaft für Epilepsieforschung in Bethel, das auch wissenschaftlich im Bereich der klinischen Medikamentenforschung tätig ist, ist das einzige seiner Art in der Bundesrepublik. Nur dort gibt es diese spezialisierte Einrichtung, die allein Wirkstoffanalysen im Blut vornimmt um individuell die Behandlung der Patienten zu verbessern und nicht Teil der Laboratoriumsmedizin einer Klinik ist.
In den 30 Jahren seines Bestehens sind inzwischen mehr als 800.000 Blutproben analysiert worden. Über das Institut für interdisziplinäre Epilepsieforschung, ein An-Institut der Universität Bielefeld, ist das Pharmakologische Labor auch mit der wissenschaftlichen Hochschul-Forschung verzahnt.

Artikel vom 13.12.2005