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Gerry Weber
in Rekordlaune

Haller Modekonzern setzt sich ab

Von Bernhard Hertlein
Halle (WB). Gerry bleibt bei den Frauen in Mode. Nach vorläufigen Berechnungen hat das Haller Bekleidungsunternehmen Gerry Weber AG im Geschäftsjahr 2004/05 (31.12.) erneut einen Rekordumsatz und ein Rekordergebnis erwirtschaftet.
An der Spitze der Modebranche: Gerhard Weber.

Im kommenden Februar ist es soweit: Mit der Eröffnung eines »House of Gerry Weber« in der Regent Street in London gehen die Ostwestfalen wieder ein Mal in ein Zentrum der Modewelt. Insgesamt plant der Vorstandsvorsitzende Gerhard Weber die Eröffnung von 65 Modehäusern in Eigen- oder Franchisebetrieb. Dies wäre ein Zuwachs mehr als doppelt so groß wie im vergangenen Geschäftsjahr. Ziel sind 300 bis 400 Häuser der Stammmarke, von denen etwa die Hälfte im Ausland eingereichtet werden soll.
Zum jetzigen Zeitpunkt zählt der Konzern bereits 102 »Houses of Gerry Weber«. Sie waren neben den Shop-in-Shop-Flächen, deren Zahl um 100 auf 800 stieg, Hauptantrieb für das enorme Umsatzwachstum von 12 Prozent von 352 auf 395 Millionen Euro. Im kommenden Jahr soll er nach Angaben von Finanzchef Hans-Dieter Kley im gleichen Tempo auf dann 440 Millionen Euro steigen.
Parallel zum Umsatz konnte das Unternehmen auch seinen Gewinn verbessern. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich auf jetzt 36 Millionen Euro. Die Ebit-Marge, inzwischen 9,4 Prozent, soll laut Kley im kommenden Jahr sogar auf 10,5 Prozent steigen.
Gerry Weber erzielte diese Erfolge trotz des zeitweisen Importstopps der Europäischen Union für Textilien aus der Volksrepublik China -Êtraditionell eines der Hauptlieferländer für die Haller. Die Rückgänge konnten trotzdem binnen kurzer Zeit durch Beschaffung bei anderen Quellen ausgeglichen werden.
Die aktuellen Ordereingänge zeigen an, dass die Sonderkonjunktur bei Gerry Weber auch 2005/06 anhalten wird. So liegt die Stammmarke Gerry Weber bei der dritten Orderrunde für die Kollektion Frühjahr/Sommer 2006 bereits um 45 Prozent über dem Vorjahreswert. Samoon erreicht ein Plus von drei, Taifun von sechs Prozent. Unterm Strich liegt die AG derzeit 13 Prozent über Vorjahr.
Weitere Zuwächse erwirtschaftet Gerry Weber auch im Lizenzgeschäft. Inzwischen gibt es unter diesem Markennamen ein Parfum, Schmuck, Taschen und Schuhmode.
Wie geplant, wird Gerry Weber im kommenden Jahr erstmals auch eine modische Linie für Herren anbieten.

Artikel vom 13.12.2005