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Noch mehr Werbung im Fernsehen


Brüssel (dpa). Wenn es am spannendsten ist - dann kommt die Werbepause. Vermutlich in Zukunft noch häufiger. Europas Fernsehzuschauer müssen sich auf häufigere Werbeunterbrechungen einrichten. Die Europäische Kommission beschloss gestern einen Gesetzentwurf, der die Vorschriften für TV-Reklame vereinfachen soll. Der Entwurf erlaubt Werbeunterbrechungen in Sport- und Unterhaltungsprogrammen zu jedem Zeitpunkt. Die Platzierung von Produkten gegen Bezahlung (Product Placement) soll nach einer Ankündigung vor der jeweiligen Sendung möglich sein. Europäisches Parlament und Ministerrat müssen dem Kommissionsentwurf noch zustimmen.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erklärte, wer die Trennung von Werbung und Programm aufhebe, führe die Mediennutzer in die Irre. Ein Hinweis vor der jeweiligen Sendung reiche angesichts des »Zapping-Verhaltens« nicht aus.
In Informations- und Kindersendungen sollen Werbeunterbrechungen alle 35 Minuten erlaubt sein. Die Obergrenze von zwölf Minuten Reklame pro Stunde solle erhalten bleiben. Reklame für Tabak und verschreibungspflichtige Medikamente bleibt verboten. Die Ausgestaltung der EU-Regeln will die Kommission den Mitgliedstaaten überlassen. Für jeden Sender solle das Recht des Landes gelten, in dem er seinen Sitz hat.

Artikel vom 14.12.2005