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»Die Reise im
Rentierschlitten
ist bequemer«

Interview mit dem Nikolaus

Senne (WB). Mit dem Flugzeug ist gestern der Nikolaus auf dem Flugplatz in Windelsbleiche gelandet, um hunderte von Kindern zu beschenken. Vorher hatte WESTFALEN-BLATT-Redakteurin Stefanie Westing Gelegenheit, dem heiligen Mann einige Fragen zu stellen.

Wie ist der Nikolaus auf die Idee gekommen, den Rentierschlitten mit einem PS-starken Flugzeug zu tauschen? Nikolaus: Wenn das Ziel ein Flughafen ist, macht es einfach mehr Sinn, mit dem Flugzeug zu kommen. Das ist dem Anlass angemessen. Auch der Nikolaus geht eben mit der Zeit.

Was ist das für ein Gefühl, mit dem Flugzeug zu reisen, und ausnahmsweise einmal nicht mit dem Rentierschlitten? Der Rentierschlitten ist schon komfortabler, er ist größer und besser gepolstert als das Flugzeug, aber darin zieht es ganz schön. Der Nikolaus wird ja auch älter und kann Zugluft nicht mehr so gut vertragen. Aber ich habe meine Rentiere nicht im Stich gelassen, sie kommen natürlich auch häufig zum Einsatz.

Die »Hauptarbeitszeit« vom Nikolaus ist immer am 6. Dezember. Wird es nun schon ruhiger im Kalender? Auf jeden Fall. Der größte Teil der Arbeit ist schon erledigt, auch wenn der Nikolaus natürlich flexible Arbeitszeiten hat. Zum Flugplatz Windelsbleiche komme ich am Wochenende, damit möglichst viele Kinder, Eltern und Großeltern Zeit finden, vorbeizukommen und mich zu treffen. Ein Serviceangebot sozusagen.

Nascht der Nikolaus auch selbst einmal von den Süßigkeiten, die er den Kindern bringt? Nein, nie. Ich bin von der Statur her sowieso etwas fülliger und passe dann vielleicht nicht mehr durch die engen Kamine. Außerdem will ich den Kindern ja nichts wegessen.

Was tut der Nikolaus, wenn das Jahr und damit die stressige Zeit vorbei ist?Ich versorge die Rentiere und bereite sie auf den nächsten Nikolaustag vor. Das braucht seine Zeit, damit an dem Tag dann alles passt, denn es muss ja alles schnell gehen. Aber zuerst steht die Erholung im Vordergrund. Vielleicht fliege ich inkognito in die Sonne.

Was ist das Besondere an dem Termin hier in Senne? Macht dem Nikolaus die Arbeit hier besonders viel Spaß? Sie macht hier sehr viel Spaß. Viele Kinder aus Senne und Umgebung kommen hierher, und es werden jedes Jahr mehr. Und im Flugzeug anzureisen, ist halt auch immer etwas Besonderes, das macht auch der Nikolaus nicht jeden Tag. Der schönste Lohn für meinen Einsatz sind immer noch die leuchtenden Augen der Kinder.

Artikel vom 12.12.2005