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Reine Männer-Riege nimmt
Nobelpreise entgegen

Mit dabei: der deutsche Physiker Theodor W. Hänsch

Oslo/Stockholm (dpa). Die diesjährigen Nobelpreise sind am Samstag in Oslo und Stockholm an zwölf ausschließlich männliche Preisträger überreicht worden. König Harald von Norwegen (links) gratuliert dem Chef der internationalen Atomaufsicht, Mohammed el Baradei, zum Friedensobelpreis.

Der Direktor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Mohammed el Baradei (62), nahm in der norwegischen Hauptstadt den Friedensnobelpreis in Empfang. Schwedens König Carl XVI. Gustaf überreichte in Stockholm die Nobelpreise für Literatur sowie vier wissenschaftliche an elf Preisträger aus sechs Ländern.
Das norwegische Nobelkomitee hatte den Friedenspreis je zur Hälfte El Baradei und der in Wien ansässigen IAEO für ihren Beitrag zur Verhinderung der militärischen Anwendung von Atomkraft den Friedensnobelpreis zuerkannt.
Der britische Dramatiker Harold Pinter (75) konnte wegen seiner Krebserkrankung den ihm zuerkannten Literaturpreis nicht persönlich in Empfang nahmen. Er ließ sich von seinem britischen Verleger Stephen Page vertreten.
Aus Deutschland wurde der renommierte Münchner Wissenschaftler Theodor W. Hänsch (63) mit einem von drei Physikpreisen ausgezeichnet.
Die Nobelpreise sind mit jeweils zehn Millionen Kronen (1,1 Millionen Euro) dotiert.
Den Medizinpreis nahmen die beiden australischen Wissenschaftler Barry Mashall (54) und Robin Warren (68) für die bahnbrechende Entdeckung des Erregers von Magengeschwüren in Empfang. Den Nobelpreis für Physik teilte sich Hänsch, Direktor am Münchner Max-Planck-Institut für Quantenoptik, mit seinen US-Kollegen Roy J. Glauber (80) und John L. Hall (71) für grundlegende Beiträge zum grundlegenden Verständnis der Natur des Lichtes.
In der Sparte Chemie zeichnete die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie den Franzosen Yves Chauvin (75) sowie die US-Forscher Robert Grubbs (63) und Richard Schrock (60) für neue Wege zur Produktion von Plastik und Arzneien aus. Der Preis für Wirtschaftswissenschaften ging an den US-Wissenschaftler Thomas C. Schelling und den in Frankfurt/Main geborenen Robert J. Aumann (75), der die US- und die israelische Staatsbürgerschaft hat.

Artikel vom 12.12.2005