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Elternwille wird
eingeschränkt

Rüttgers verteidigt Schulgesetz

Düsseldorf (dpa). Trotz Kritik will die nordrhein-westfälische Landesregierung an ihren Plänen festhalten, den Elternwillen beim Übergang der Kinder auf weiterführende Schulen einzuschränken.Jürgen Rüttgers hält an Schulgesetz fest

»Es geht nicht, dass Kinder von oben nach unten nur durchgereicht werden und über lange Zeit nur Misserfolge haben«, begründete Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) gestern die Pläne seines Kabinetts. Die schwarz-gelbe Landesregierung will verbindliche Gutachten zum Ende der Grundschulzeit einführen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nannte das Vorhaben völlig verfehlt. Damit werde der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg verschärft, kritisierte der GEW-Landesvorsitzende Andreas Meyer-Lauber.
Dagegen betonte CDU-Fraktionschef Helmut Stahl, nicht die möglicherweise überfordernden Eltern, sondern die Kinder müssten im Mittelpunkt sachgerechter Schullaufbahn-Entscheidungen stehen. »Das Kind ist nicht mein Eigentum.« Im übrigen finde der Elternwille nach wie vor Berücksichtigung, »wenn er mit dem Gutachten übereinstimmt.« Die Eckpunkte zum neuen Schulgesetz sollten aber ergebnisoffen mit Lehrern und Verbänden erörtert werden, versicherte Rüttgers.
Danach sollen Gymnasiasten nach der neunten Klasse in die dreijährige Oberstufe eintreten, für Schüler anderer Schulformen soll dies erst nach der zehnten Klasse möglich sein. Zu den Eckpunkten des Schulgesetzes gehört auch das schrittweise Vorziehen der Einschulung auf das fünfte Lebensjahr.

Artikel vom 14.12.2005