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Von München
bis Schanghai

Überall Technik von Weidmüller

Von Edgar Fels
Detmold (WB). Allianz-ArenaÊ in München und Siemens-Straßenbahn in China: In beiden steckt Technik von Weidmüller. Vom Überspannungsschutz-Modul bis zu speziellen Steckverbindern - mit 35 000 Produkten sehen sichÊ die Detmolder als führenden Hersteller von Komponenten für die elektrische Verbindungstechnik.

Internationalisierung und Innovation: Das sind die beiden strategischen Stoßrichtungen, auf die sich Weidmüller konzentriert. Am Standort Detmold (1400 Beschäftigte) wurden im Jahr 2005 Logistik und Galvanik modernisiert,Ê daneben wurden die eigenen Werke in Rumänien (70 Mitarbeiter) und in China (280 Mitarbeiter) weiter aus- und aufgebaut. »Das Werk in China ist für uns mehr als eine verlängerte Werkbank. Es ist ein kleiner Weidmüller«, ist Finanzchef Werner Dilly mit der Entwicklung in Asien zufrieden.
In den nächsten drei Jahren wollen die Lipper mindestens weitereÊ18 Millionen Euro in die Ausweitung der drei Standorte investieren. »Den Kampf um das niedrigste Kostenniveau werden wir in Deutschland niemals gewinnen können«, räumte Vorstand Thomas H. Hagen ein. »Sehr wohl aber den Wettbewerb um Innovation, Qualität und Lösungen für die Problemstellungen unserer Kunden.« Die anhaltende Nachfrage in den globalen Märkten nach Spitzentechnologie eröffne weit reichende Chancen, erklärte Hagen, der gerade erst in Indien den Markt sondiert hat.
In denÊ ersten elf MonatenÊ erzielte Weidmüller trotz »schwierigen Umfeldes«Ê ein Umsatzplusvon sechs Prozent. »Dieses Ergebnis peilen wir auch für das Gesamtjahr an«, sagte Dilly. Damit habe die Gruppe ihr Ziel, profitabel zu wachsen, erreicht. 2004 erzielte Weidmüller einen Umsatz in Höhe von 360 Millionen Euro.
2006 will das Unternehmen sogar um zehn Prozent zulegen. Das Wachstum dürfte vor allem vom Ausland getragenÊ werden. Die Exportquote von derzeit 70 Prozent werde weiter steigen, sagte Dilly.ÊÊAuch die Zahl der Mitarbeiter werde steigen. Ende 2006 sollen es 300 mehr als heute und dann 2900 sein. Die neuen Stellen würden aber fast ausschließlich im Ausland geschaffen.
Indessen spürt Weidmüller die angepannte Situation auf dem deutschen Lehrstellenmarkt.Ê In der Detmolder Zentrale gingen für 40 Ausbildungsplätze sage und schreibe knapp 1000 Bewerbungen ein, sagte Vorstand Ralf Hoppe.

Artikel vom 10.12.2005