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Baustellen schlecht beleuchtet

Psychologe Wilfried Echterhoff fordert trichterförmige Einfahrt


Wuppertal (dpa). Die Richtlinien für Autobahnbaustellen sind nach Ansicht des Verkehrspsychologen Wilfried Echterhoff völlig veraltet. »Die Denkweisen sind mittelalterlich«, sagte der Professor der Bergischen Universität Wuppertal und forderte eine klare optische Führung innerhalb der Gefahrenstellen. »Die Einfahrt in die Baustelle sollte trichterförmig und nicht verschwenkt sein«, betonte Echterhoff, der auch Vorstand der Gesellschaft für Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen (GUVU) in Köln ist. Viele Baustellen seien außerdem schlecht beleuchtet und blendeten die Fahrer bei Dunkelheit.
Ein Hauptgrund für Unfälle innerhalb von Baustellen sei auch die Angst der Fahrer. »Es ist einfach zu wenig Platz, vor allem wenn rechts Lastwagen fahren«, sagte Echterhoff.
Für gefährlich hält der Verkehrspsychologe die Verwendung von Tempomaten und automatischen Abstandsreglern in Baustellen. »Die Reaktionszeit verlängert sich um 1,5 Sekunden«, sagte Echterhoff und rät, Tempomaten und Abstandsregler in jedem Fall vor einer Baustelle auszuschalten. Obwohl Richtlinien für Autobahnbaustellen noch immer fast ausschließlich von Technikern geschrieben würden, habe ein Umdenken hin zu verkehrspsychologischen Aspekten eingesetzt.

Artikel vom 12.12.2005