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Weihnachtsgeschäft
kommt in Schwung

Trockenes Winterwetter lässt Kassen weiter klingeln

Von Kerstin Heyde
und unseren Lokalredaktionen
Bielefeld (WB). Zwei Wochen vor Weihnachten zieht der ostwestfälische Einzelhandel eine positive Zwischenbilanz. Am 3. Adventssamstag liefen die Geschäfte deutlich besser als an beiden Wochenenden zuvor. Dazu hatte unter anderem das knackig kalte Winterwetter entscheidend beigetragen.

Noch immer liegen die Umsätze zwar fast überall unter dem Vorjahresniveau, die Branche setzt aber große Erwartungen in die beiden verbleibenden Einkaufswochen bis Heilig Abend. »Außerdem hoffen viele Geschäftsleute auf die Zeit zwischen den Jahren, weil die Kunden dann mehr Zeit haben und Geldgeschenke einlösen können«, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des OWL-Einzelhandelsverbandes, der den 10. Dezember als klassischen Uhren- und Schmuck-Tag bezeichnen würde. Weitere Verkaufsschlager seien vor allem Winterkleidung, aber auch Spielwaren, Unterhaltungselektronik und Fotoartikel gewesen.
Trotz ungemütlichen Nebels hatten die Bielefelder Kunden schon sehr früh den Weg ins Stadtzentrum gefunden, wo bis zum Abend die Geschäfte durchgängig gut gefüllt waren.
Auch in Herford bummelten am Samstag viele tausend Menschen durch die Innenstadt. Die Einzelhändler sammelten jedoch unterschiedliche Erfahrungen. »Wir sind nicht so zufrieden wie am vergangenen Wochenende«, sagte Klingenthal-Geschäftsleiter Jürgen Meißner, »und auch das Vorjahresergebnis erreichen wir nicht.« Dirk Strehl vom Provinzbuchladen erklärte dagegen: »Die Verkaufszahlen sind in Ordnung, wir können uns nicht beschweren.« Viele Kunden hätten Bücher als Weihnachtsgeschenke erworben. Die Verkaufsschlager in Herford waren einmal mehr MP3-Player, Spielekonsolen, Parfüms und Spielwaren.
»Absolute Spitze« hieß der Kommentar zum Weihnachtsgeschäft von Klaus Bruns, dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Paderborn. Die Stadt sei voll gewesen und der Umsatz entsprechend. Paderborn habe sich gerade in der Vorweihnachtszeit zu einem Anziehungspunkt für das weite Umland entwickelt. »Die Kunden kommen aus dem Sauerland, dem Waldecker Land, aus Nordhessen und Lippe«, hat er festgestellt und führt diese Anziehungskraft auf »das einmalige Flair« der Domstadt zurück.
»Der Weihnachtseinkauf läuft langsam an. Die ersten Adventswochenenden waren doch vergleichsweise ruhig«, meint auch Ulrich Weber, Inhaber eines Modegeschäftes in Höxter. Viele, die in diesem Jahr auf ein Geschenk für die Lieben verzichten wollten, hätten sich offenbar noch rechtzeitig umentschieden.
Der Schwerpunkt beim Geschenkekauf habe eindeutig auf Textilien, Kosmetikartikeln und Elektronik gelegen, berichtet Jürgen Knabe, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Höxter.
Rundum zufrieden mit dem vorweihnachtlichen Verkauf am dritten Adventssonntag zeigte sich auch der Vorsitzende des Gütersloher Einzelhandelsverbands, Rainer Schorcht: »Von Samstag zu Samstag verzeichnen wir eine Frequenz- und Umsatzsteigerung. Den Höhepunkt erwarten wir aber erst am vierten Adventssamstag, dann wird das Geschäft richtig brummen«.

Artikel vom 12.12.2005