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Das neue Ziel
lautet Halbfinale

Handballfrauen voller Optimismus

St. Petersburg (dpa). Mit der positiven Energie aus der ersten Turnierwoche peilen die deutschen Handball-Frauen bei der Weltmeisterschaft in St. Petersburg erstmals seit acht Jahren wieder ein Halbfinale an.

Nach vier Siegen in fünf Spielen warten in der Hauptrunde mit dem schwächelnden Titelverteidiger Frankreich (heute) sowie Geheimfavorit Rumänien und der Ukraine lösbare Aufgaben auf den EM-Fünften. »Da ist keine Übermannschaft dabei. Wir haben gegen alle schon gewonnen«, verkündete Rückraum-Star Grit Jurack mit gewachsenem Selbstvertrauen.
2:2 Punkte nimmt die deutsche Mannschaft mit in die neue Runde. Nur Olympiasieger Dänemark, gegen den die Auswahl des Deutschen Handballbundes unglücklich mit 26:27 verloren und die bislang einzige Niederlage kassiert hatte, und Rumänien rangieren mit jeweils 4:0 Zählern davor. »Wir wollen natürlich ins Halbfinale«, sagte die Leipzigerin Nina Wörz.
Eine bessere Ausgangsposition verhinderte Österreich. Die Auswahl des deutschen Trainers Herbert Müller vom 1. FC Nürnberg hatte zwar gegen Dänemark gewonnen, schied aber wegen der unerwarteten 29:32-Pleite gegen Brasilien am Samstag aus. Dadurch blieben den Skandinavierinnen zwei Minuspunkte erspart. »Jetzt schauen wir in der Hauptrunde mal, was möglich ist. Wir planen von Spiel zu Spiel und ich hoffe, dass wir vom Energiepotenzial die richtige Zusammensetzung finden. Insgesamt haben wir uns bislang sehr gut präsentiert. Ich blicke der Hauptrunde optimistisch entgegen«, erklärte Bundestrainer Armin Emrich.
Auch nach dem 40:24-Schützenfest zum Abschluss der Vorrunde gegen die überforderte Elfenbeinküste wollte er kein konkretes Ziel vorgeben, verbreitete jedoch Zuversicht. »Jetzt können wir uns auf eine spannende Woche vorbereiten. Die Gegner sind alle stark. Jetzt kommt es darauf an, wie die Tagesform ist. Die wird entscheiden. Es wird weiterhin Überraschungen geben, bei uns hoffentlich positive. Ich glaube, dass wir in der zweiten Woche noch einen Schritt nach vorn machen können«, urteilte der 54-Jährige.
Noch am Samstagabend stimmte Emrich seine Mannschaft mit der Beobachtung des Spiels Ukraine gegen Frankreich (32:27) auf die bevorstehenden Herausforderungen ein. »Wir kennen Frankreich, wir kennen Rumänien und auch die Ukraine. Die Videos sind schon vorbereitet«, berichtete er.

Artikel vom 12.12.2005