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Rot ist dominierende
Farbe im Stadttheater

Große Resonanz bei der BfB-Theaterführung


Bielefeld (bp). Das Interesse war riesig. »Wir mussten Anmeldungen ablehnen,« sagt Dorothea Becker, Mitglied der Bürgergemeinschaft (BfB) im Kulturausschuss. Sie hatte eine Besichtigung der Stadttheater-Umbaustelle organisiert und die BfB-Mitglieder dazu eingeladen. Die Führung durch das Stadttheater musste in zwei jeweils immer noch großen Gruppen stattfinden. Erklärungen gab es von Günter Tiemann, Vorstand der Theaterstiftung, und von Joachim Oehme, dessen Firma die Bauleitung hat.
Der Zuschauerraum ließ sich zwar in seinen Ausmaßen nur schwer ermessen, denn noch ist die Decke durch ein Gerüst gestützt, dafür wurden die Besucher in die Bühnentechnik eingeführt. Sie sahen den neuen Orchestergraben, in dem alle Musiker bequem Platz finden können, das ebenfalls dort verborgene Stuhllager, den tonnenschweren Unterbau für die Drehbühne und das auf zwölf Meter verbreiterte Bühnenportal.
Im Erfrischungsfoyer vor dem ersten Rang fiel selbst langjährigen Theatergängern zunächst keine Veränderung auf. Günter Tiemann freut das. Er wies auf die beiden neuen Treppen hin, die vom Foyer in der ersten Etage in die zweite Etage hinauf führen: »Sie wirken so, als seien sie schon immer da gewesen.« Deshalb habe auch der Denkmalschutz dem Einbau zugestimmt. Vorteil der neuen, geschwungenen Aufgänge: Alle Theaterbesucher benutzten den selben Zugang zu ihren Sitzreihen - die »Hintertreppen« vom Kassenfoyer bleiben zwar erhalten, aber, so Tiemann, »ich glaube nicht, dass sie von besonders vielen Zuschauern benutzt werden«.
Neu: das kleine Opernstudio da, wo einst der dritte Rang war. Künftiger Blickpunkt dort, ein Glasbild, das von Wilhelm Heiner (1902-1965) gestaltet wurden und drei Nornen mit einem Notenblatt darstellt. Neu ist auch die Theaterlounge - das ehemalige Ratsherrenzimmer, dessen Umgestaltung durch eine private Spende möglich wurde.
Die Theaterstiftung hat inzwischen Spenden im Gegenwert von zwei Millionen Euro eingeworben. Günter Tiemann führte zudem aus, dass die Saalrückwand zum Erfrischungsfoyer wahrscheinlich rot gestrichen werde: »Im selben Rot wie die Zuschauersessel bezogen werden.«
Der Umbau soll Ende Februar 2006 abgeschlossen sein, dann beginnt die technische Einrichtung.
Die Mitglieder der Bürgergemeinschaft bedankten sich bei Tiemann mit einer finanziellen Spende, die - der Jahreszeit entsprechend - in einem Nikolausstrumpf gesammelt wurde.

Artikel vom 10.12.2005