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Fremde Kulturen erleben

Abschluss der Projekttage zum WeltFrühstück in Stieghorst


Stieghorst (-er). Zu einem fröhlichen Fest gestalteten kleine und große Kinder Freitag den Abschluss ihrer Projekttage zum Thema »WeltFrühstück«. Aus ganz Bielefeld waren sie nach Stieghorst, in die Gesamtschule gekommen, um ihre Ergebnisse und Vorführungen zu präsentieren.
Europäische Kinder gehen oft ohne Frühstück zur Schule, weil sie keinen Appetit haben oder sich keine Zeit für eine Stärkung nehmen. Kinder in der Dritten Welt gehen häufig hungrig zur Schule, weil es für sie nichts zu essen gibt. Solche und andere Vergleiche, Infos über Essengewohnheiten in anderen Kulturen, das Problem des unfairen Handels mit Lebensmittel standen unter anderem im Mittelpunkt von Projekten, die an neun Bielefelder Schulen und einer Kita durchgeführt wurden. Unterstützt wurden sie von der Welthungerhilfe, der Verbraucherzentrale NRW und dem Welthaus Bielefeld, die mit Material und Ratschlägen halfen.
Und neben den ersten Themen ging es auch um den Spaß: an der Bosse-Realschule wurde Copeira erlernt und getanzt, die Kleinen in der Kita Oberlohmannshof tauchten in die afrikanische Märchenwelt ein, die Laborschüler übten sich im Trommeln. Drei Beispiele für eine Vielzahl von Aktionen.
Mit einer Talkrunde unter Leitung von Anja Roth (Moderatorin von logo!) startete das Programm. Und sie entlockte auch Dr. Volker Hausmann (Geschäftsführer der Welthungerhilfe Stiftung), was er gern zum Frühstück ist: Brot mit Quark oder auch Wurst - aber bitte nichts Süßes. Oberbürgermeister Eberhard David setzt auf Vollkornbrot und erinnerte sich noch mit Grausen an das Frühstück der Nachkriegszeit: Bandnudeln in Milch.
Nach dem Auftakt ging es im großen Saal weiter. Der bunte Jahrmarkt in der Schulmensa wurde gut besucht, zumal bei einem aufmerksamen Rundgang alle Fragen der »WeltFrühstück-Rallye« leicht zu beantworten waren.
Da auch feiernde Jugendliche eine kleine Stärkung vertragen können, gab es leckere Empanadas (Teigtaschen), ein nicaraguanisches Reis-Bohnen-Gericht, leckere Pasten und süße Kuchen. Mit Tee auf türkische Art konnten sich die Besucher ebenfalls stärken.
Angela Tamke, Referentin der Welthungerhilfe für Globales Lernen, freute sich an dem bunten Treiben in der Gesamtschule und den Vorführungen der Schüler. »Wenn es auch hier nicht so deutlich wird - die Kinder und Jugendlichen sind sehr betroffen von den Auswirkungen unseres Konsumverhaltens und den Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft in Asien, Südamerika und Afrika.« Sie erhofft sich, das globale Themen in Kitas und Schulen mehr Raum gewinnen. Bosse-Realschule, Eichendorff-Grundschule, Gesamtschule Stieghorst, Kuhlo-Realschule, Laborschule, Luisenschule, Martin-Niemöller-Gesamtschule, Oberstufenkolleg, Schule am Kupferhammer, die Grundschule Werther und die Kita Oberlohmannshof haben bereits einen ersten Schritt dahin unternommen.

Artikel vom 10.12.2005