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Flugzeug begräbt Auto unter sich

Nach Bruchlandung auf Schnee über Rollbahn gerutscht - Kind stirbt


Washington (dpa). Eine Boeing 737 ist bei heftigem Schneetreiben auf dem Midway-Flughafen in Chicago (Illinois) von der Landebahn auf eine Straße geschlittert und hat ein Auto unter sich zerquetscht. Im Fahrzeugwrack starb ein sechsjähriger Junge, seine Eltern überlebten. Insgesamt erlitten bei der Bruchlandung am Donnerstagabend mindestens 13 Menschen Verletzungen.
Die Maschine der Gesellschaft Southwest Airlines mit 98 Fluggästen und fünf Besatzungsmitgliedern kam aus Baltimore (Maryland) und war wegen des schlechten Wetters 35 Minuten über dem Flughafen gekreist, bevor der Kontrollturm grünes Licht für die Landung gab. Nach dem Aufsetzen schlitterte die Maschine über die Landebahn hinaus, durchbrach einen Begrenzungszaun und rutschte auf die verkehrsreiche Straße.
Das Auto, in dem der Junge mit zwei Geschwistern und seinen Eltern saß, wurde unter der Flugzeugnase begraben und ein zweites Fahrzeug vom Flügel der Boeing gestreift. Die Passagiere an Bord wurden über Notrutschen in Sicherheit gebracht.
Experten der US-Flugsicherheitsbehörde begannen noch in der Nacht mit ihren Untersuchungen. Sie konzentrierten sich insbesondere darauf, ob der Pilot den Flughafen mit zu großem Tempo anflog. Aber auch unter dem Schnee verborgenes Eis könnte eine Rolle gespielt haben. Midway ist nach O'Hare der zweitgrößte Flughafen von Chicago, liegt mitten in einem Wohngebiet und hat kürzere Landebahnen als die meisten anderen US-Airports.

Artikel vom 10.12.2005