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Das schwierigste Spiel

Verbandsliga: Primus TuS 97 schlägt Dolberg mit 31:23

Bielefeld (WB). Bielefeld (WB/jm). »Ich bin froh, dass das Spiel vorbei ist«, pustete Frank Brennecke nach »schwer zu kommentierenden« 60 Minuten durch. Der ungeschlagene Verbandsliga-Spitzenreiter TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck distanzierte das weiterhin punktlose Schlusslicht TuS Dolberg glanzlos mit 31:23 (17:11). »Das war das schwierigste Spiel der Saison von der Motivation her«, erklärte der TuS 97-Coach Dolbergs glimpfliches Davonkommen.

Wenngleich die Hausherren Torhüter Thorsten Lehmeier, der sich im Training eine Knieverletzung zugezogen hatte, Henning Duderstadt (beruflich in Bonn) und Jörn Boekstiegel (Bänderriss) ersetzen mussten, war vor dem Anpfiff bereits alles entschieden. »Die hatten im Kopf verloren, wir im Kopf gewonnen«, registrierte Brennecke. Folglich war beim unterwürfigen Gegner - der sich darauf konzentrierte, das Tempo zu verschleppen, um die erwartete Pleite in Grenzen zu halten - der unbedingte Willen zum Favoritensturz nicht vorhanden. Der TuS 97 brauchte sich nicht sonderlich anzustrengen, die Rollenverteilung widerzugeben. »Uns fehlten 20 Prozent in der Konzentration beim Torwurf, in der Deckung wurde der letzte Schritt nicht gemacht«, erklärte der TuS 97-Coach die behäbigen Versuche seines Teams, den Gegner ernst zu nehmen.
Über 3:3, 6:3, 10:5, 13:10 bis zum 17:11-Pausenstand konnte der Spitzenreiter die (hohen) Erwartungen der Kulisse nicht erfüllen. Da sich auch die Schiris dem Niveau anpassten, tendierte der Unterhaltungsfaktor der Partie gen Null. Als sich Bruelheide und Co. über 22:12 auf 25:13 (43.) absetzen konnten, sah es ganz so aus, als könne der Kantersieg doch noch eingefahren werden. Nach dem 29:17 (48.) endete der Zwischenspurt freilich abrupt. In den letzten zwölf Minuten glückten dem Primus bloß zwei Treffer; die Schlussphase ging mit 6:2 an die Gäste. »Wie gesagt: Motivationsprobleme«, zählten für Brennecke nur die Saisonpunkte 20 und 21.
Am kommenden Samstag gegen den einstmals ambitionierten TV Verl - wieder an der Dorfstraße - erwartet Brennecke eine ungleich schwerere Aufgabe. »Bei denen ist Feuer unterm Dach. Da wird die Halle brennen. Die wollen gegen uns besonders gut aussehen. Wir müssen wesentlich anders an die Sache rangehen«. Mit Verls Herrlichkeit ist es nicht mehr weit her. Die Mannschaft von Jens Freier zog am Samstag in Hille mit 24:27 den Kürzeren, ist mit 14:10 Zählern zur grauen Maus mutiert.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Tiemann - Bruelheide (10/3), Grothaus (7), Eggert (4), Schlüter (3), Brenker (3/1), Husemann (2), Vogelsang (2), Herholt, A. Vollmer, M. Volmer.

Artikel vom 12.12.2005