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Ozonloch bleibt noch 60 Jahre


London (dpa). Das Ozonloch über der Antarktis verschwindet nach einer neuen Analyse vermutlich erst in 60 Jahren, 15 Jahre später als bislang erwartet. Grund dafür seien bestimmte schädliche Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die trotz eines weltweiten Produktionsverbots weiter in die Atmosphäre entwichen, berichtet das Fachjournal »Nature«.
FCKW seien noch in alten Kühlschränken, Feuerlöschern und Klimaanlagen vorhanden, erläuterten Forscher bei einem Treffen der amerikanischen Geophysiker-Union in San Francisco. Durch die Zerstörung der Ozonschicht gelangt mehr UV-Licht auf die Erdoberfläche. Bei Menschen kann dies zu Hautschäden bis hin zum Hautkrebs führen.
In der Atmosphäre fänden sich mehr FCKW als erwartet, ergaben übereinstimmend die Untersuchungen verschiedener Forscherteams sowie Modellstudien. Die FCKW-Belastung wurde bei Flügen in niedriger Höhe über den USA und Kanada gemessen. Die Forscher hatten ursprünglich erwartet, dass die Luft dort bereits wieder »sauber« wäre.
Nach Messungen der NASA war das Ozonloch über der Antarktis im Herbst 24,3 Millionen Quadratkilometer groß - das entspricht mehr als der doppelten Fläche Europas. Das kleinere Ozonloch über der Arktis könnte bereits um 2030 verschwinden, sagen die Forscher voraus.

Artikel vom 09.12.2005