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WestLB wird wieder privat

Nach Übernahme wird Guido Mundt Chef der Weberbank

Von Bernhard Hertlein
Düsseldorf/Bielefeld (WB). Die WestLB engagiert sich wieder im Geschäft mit vermögenden Privatkunden. Am vergangenen Freitag wurde die Übernahme der Weberbank durch den Eintrag ins Berliner Handelsregister amtlich.
Hans-Georg Vogt, Chef der Sparkasse Bielefeld.

Erst vor dreieinhalb Jahren war die Westdeutsche Landesbank aus dem so genannten Private Banking ausgestiegen. Zuvor hatte sie sich von ihren Anteilen an der Privatbank Merck, Finck & Co. getrennt. In Bielefeld wurde die Niederlassung der WestLB aufgegeben.
Chef der Weberbank wird WestLB-Manager Guido Mundt. Das Institut behält seinen Hauptsitz in Berlin, wird aber Anfang des kommenden Jahres in Düsseldorf eine Zweigstelle eröffnen.
WestLB-Vorstand Norbert Emmerich bezeichnete die Trennung vom Private Banking im Rückblick als »einen riesigen Fehler« -ĂŠeine Einschätzung, der auch der Chef der Bielefelder Sparkasse, Hans-Georg Vogt, zustimmt. Der Kauf der Weberbank durch die WestLB geschehe mit Rückendeckung der Sparkassen. Die Weberbank stelle ihre Finanzprodukte künftig den Sparkassen zur Verfügung, damit diese sie ihren Private Banking-Kunden anbieten. Wünsche ein Anleger für sein Kapital oder einen Teil seines Kapitals Vermögensverwaltung, werde dieses Geschäft künftig von der Weberbank übernommen. Will der Kunde sein Vermögen im Prinzip selbst managen, entscheidet das Hauptkonto, ob er dabei von seiner Heimat-Sparkasse oder von der Weberbank betreut werde. Die Frage, ob es dadurch nicht zu Konflikten zwischen den Instituten kommen könne, wurde von Vogt entschieden verneint.
In Bielefeld kursieren Gerüchte, dass die Privatbank Sal. Oppenheim oder sogar die Weberbank planen, in der Stadt eine Filiale zu eröffnen. Beide Institute dementierten auf Anfrage. Es gebe diesbezüglich keinerlei Pläne.

Artikel vom 12.12.2005