12.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

9:16-Rückstand umgebogen

Handball-Oberliga: TuS Ferndorf - TSG Altenhagen-Heepen 29:32 (18:14)

Bielefeld (WB). Der Weihnachtsmann meinte es gut mit der Kulisse in Kreuztal. Derweil sich die 800-köpfige Anhängerschaft des TuS Ferndorf über Stutenkerle freuen durfte, hatte der rotgewandete Herr für die TSG Altenhagen-Heepen wohl die Punkte im Gepäck, wurde hinterher säuerlich gemutmaßt. Mitnichten: Dass Bielefelds Handball-Oberligist mit 32:29 (14:18) in Kreuztal zwei unverhoffte Pluspunkte einfuhr und seine stolze Erfolgsserie auf 16:2 Zähler ausbaute, war das Ergebnis konsequenter Arbeit.

TSG-Trainer Jörg Harke hatte es prophezeit. »Keine 30 Tore zulassen; 30 werden wir werfen«, lautete bekanntlich sein vorab im WB geäußertes Erfolgsrezept. Er sollte Recht behalten, wenngleich es lange nicht nach einem solchen Husarenstreich aussah. Denn nach zähem Beginn sahen sich die Gäste bereits mit sieben Toren im Hintertreffen - 9:16. Wagner und Co. ließen sich jedoch nicht beirren und glaubten weiter fest an sich.
Ferndorfs Überheblichkeit spielte dem unbekümmerten Verfolger in dieser Phase in die Karten. Wohl in der Gewissheit, den Gegner im Sack zu haben, wechselte Libor Hrabal nun vier Spieler aus. Kollege Harke fand die Maßnahme »ein bisschen arrogant«, und seine Spieler wussten die probate Antwort: Wagner, Starck (3) und Glüer verkürzten auf 14:16, alles war wieder offen.
Der schnelle, moderne Handball der Bielefelder überzeugte auch das kritische Ferndorfer Publikum. Und als nach dem Seitenwechsel die TSG-Deckung gegen die oftmals unbeweglich wirkenden Hausherren richtig griffig zupackte, wendete sich das Blatt zusehends. »Die Deckung war top. Mit unserer Aggressivität haben wir deren Laufwege eingeschränkt«, freute sich Harke, dass die offensive Verteidigung für so manchen leicht erkämpften Ball stand. Mit ihrer ersten und zweiten Phase überrannte die TSG ihre entnervten Gegner, die irgendwann nicht mehr mit zurückliefen.
So schmolz der Rückstand kontinuierlich. In der 43. Minute war es so weit: Mit seinem einzigen Treffer glückte Neuzugang Marcel Müller - er glänzte mit wunderbaren Anspielen - der erstmalige Ausgleich (21:21). Florian Korte legte mit seinem Tagestor zur ersten Führung nach - 22:21. Nach dem 24:24 waren es Johann-David Starck vom Siebenmeterpunkt sowie der »Halbrechte« Martin Glüer (2), die mit ihren Toren zum 27:24 das vorentscheidende Polster schufen. Der bärenstarke »Calle« Wagner band den Sack zu mit dem 30. und 31. Treffer.
TSG Altenhagen-Heepen: Knop/Herrendörfer (bei einem 7 m) - Glüer (7), Werner (2), Zachert (1), Schraps (2), Müller (1), Korte (1), Wagner (10/3), von Hollen (1), Starck (7/1).
Beste Werfer für Ferndorf: Lerscht (10/3) und Schäfer (6/4). Der frühere Bielefelder Mittelmann Libor Hrabal traf drei Mal.
Der Spielfilm: 2:2, 8:4, 12:7, 14:9, 16:9, 16:13 , 18:14 (30.), 19:14, 20:17, 21:21, 22:23, 24:24, 24:27, 26:28, 27:30, 29:32 (60.).

Artikel vom 12.12.2005