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Der zweite Versuch

Ecuador: In 2850 Meter Höhe das Ticket gelöst


Ê Leipzig (dpa). Ecuador hat zum zweiten Mal hintereinander eine WM-Endrunde erreicht, aber gegen Deutschland kommt es zu einer Premiere. Als »dritte Kraft« hinter Argentinien und Brasilien setzte sich die Mannschaft aus dem Andenstaat in der Südamerika-Ausscheidung durch - schon allein das sollte Warnung genug für die deutschen Nationalspieler vor dem ersten Länderspiel gegen die »Tricolor« sein.
Die WM-Qualifikation war allerdings kein Selbstläufer für Ecuador. Nach sieben Spieltagen der Qualifikation und schwachen Leistungen bei der Copa America 2004 in Peru trat Trainer Hernán Darío Gómez zurück. Es übernahm der Kolumbianer Luis Fernando Suárez, der das Team souverän nach Deutschland führte. Das WM-Ticket war in erster Linie den herausragenden Leistungen in den Heimspielen zu verdanken. Im 2850 Meter hohen Quito wurden 23 der 28 Punkte gewonnen.
Beim erhofften WM-Höhenflug kann Suárez auf eine Mannschaft zurückgreifen, die sich durch Ausgeglichenheit auszeichnet. Neu dabei sind Spieler wie Christian Lara, Luis Valencia und Franklin Salas, denen eine große Zukunft im europäischen Fußball vorausgesagt wird. Dazu kommen die erfahrenen Ulises de La Cruz, Edison Méndez, Agustín Delgado sowie Rekord-Nationalspieler und Kapitän Ivan Hurtado, der in Ägypten bei Al Arabi Kairo sein Geld verdient.
2002 hatte man dem WM-Neuling eine kurze und enttäuschende Reise in den Fernen Osten vorhergesagt. Das Team schied in der Tat nach der Vorrunde aus, aber nicht sang- und klanglos. Nach zwei Niederlagen gegen Italien (0:2) und Mexiko (1:2) bewies Ecuador im letzten Gruppenspiel Moral und feierte dank eines Treffers von Edison Méndez einen 1:0-Sieg gegen Kroatien. Dem ersten Erfolgserlebnis bei einer WM sollen in Deutschland weitere folgen.
Deutsche Bilanz: kein Spiel

Artikel vom 10.12.2005