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Kein Pardon an Bord

Sky Marshal erschießt 44-jährigen Passagier


Miami (Reuters/dpa). Sogenannte Sky Marshals haben auf dem US-Flughafen in Miami (Florida) einen 44-jährigen Passagier erschossen. Dem US-Heimatschutzministerium zufolge hatte der Mann angedeutet, in seinem Rucksack eine Bombe zu haben, als er am Mittwochabend in die American-Airlines-Maschine einstieg.
Das Flugzeug war auf dem Weg von Medellin (Kolumbien) nach Orlando (Florida) und landete in Miami zwischen. Die bewaffneten Flugbegleiter schossen auf den 44-Jährigen, als er sich weigerte, seine Tasche abzulegen. Bei der späteren Durchsuchung wurde keine Bombe gefunden. Zeugen berichteten zudem, der Mann sei offenbar geistig verwirrt gewesen. Es war das erste Mal, dass Flugbegleiter seit den verstärkten Sicherheitsvorkehrungen nach den Terror-Anschlägen von 2001 auf einen Passagier schossen.
Die übrigen 113 Passagiere der Boeing 747 wurden aufgefordert, das Flugzeug mit erhobenen Händen zu verlassen. Sie mussten, bewacht von Scharfschützen, in einer geräumten Wartehalle ausharren, bis alle Gepäckstücke des Flugzeugs untersucht waren.
Im Unterschied zu den USA, wo die großen Fluggesellschaften vor allem auf private Sicherheitskräfte setzen, kommen in Deutschland nur Beamte der Bundespolizei als Sky Marshals mit Pistole an Bord.

Artikel vom 09.12.2005