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Trotz Überzahl kein Punkt

Dritte Pleite: Paderborn verliert gegen zehn Auer 0:1

Von Peter Klute
Aue (WB). Das gab's in dieser Saison noch nie: Mit 0:1 (0:1) unterlag Zweitligist SC Paderborn 07 beim FC Erzgebirge Aue und musste damit die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. Damit bleibt der Liga-Neuling aber auf Rang neun.

1:2 bei Alemannia Aachen, 1:3 gegen Wacker Burghausen und jetzt das 0:1 in Aue - geht dem Aufsteiger kurz vor Ende der so stark gespielten ersten Halbserie die Luft aus? Am Freitag gelang jedenfalls selbst gegen zehn Auer kein Punktgewinn.
Benjamin Schüßler rein, Mehmet Dragusha raus - mit nur einer Änderung auf der linken Außenbahn ging der SCP in die Partie und wurde nach nur drei Minuten kalt erwischt. Nach Flanke von Heller legte Andrzej Juskowiak den Ball für den mitgelaufenen Tschechen Tomas Klinka auf, der aus acht Metern Distanz ungehindert zum 1:0 einschießen konnte.
Erstaunlich gut steckte der SCP diesen frühen Rückstand weg, hatte in der Folgezeit leichte Vorteile und die besseren Möglichkeiten. Die erste passende Paderborner Antwort gab's von Markus Bollmann. Nach einem Freistoß von Stephan Maaß (14.) gewann der Innenverteidiger das Kopfballduell mit Juskowiak, doch der Ball knallte nur an die Latte.
In Minute 20 war es erneut Markus Bollmann, der nach einer Standardsituation mit seinem Kopfball Pech hatte. Nach einer Ecke von Schüßler war »Bolle« wieder der Sieger im Strafraum, doch diesmal konnte Christian Mikolajczak auf der Linie klären.
Danach wurde es hektisch und ruppig. Der Höhepunkt: Sven Günther trat in Minute 34 Paderborns Kapitän René Müller in Höhe der Mittellinie von hinten in die Beine. Schiedsrichter Guido Winkmann zückte sofort die Rote Karte - eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
In Überzahl witterte der SCP seine Chance, spielte aber gegen die kontergefählichen Auer nicht druckvoll genug. Nach einem Solo von Schulp (42.) bot sich Müller noch eine gute Möglichkeit, doch die Sturmspitze traf nach einem Drehschuss nur Tomasz Kos.
Nach der Pause tat der SCP nicht mehr genug. Eine der wenigen Möglichkeiten ließ Marcel Ndjeng (63.) aus, der nach einem Pass von Schulp von der Strafraugrenze abzog. Doch diesmal war Bobel da und lenkte den Ball über die Latte. Die Sachsen versteckten sich in diesem zweiten Abschnitt nicht und hielten mit neun Feldspielern sogar phasenweise besser dagegen. Lukas Kruse musste sich aber nur einmal richtig strecken. Nach einer Mikolajczak-Flanke gewann Juskowiak den Luftkampf gegen Bollmann, aber Kruse war auf dem Posten.
Zwei Kopfbälle des eingewechselten Mehmet Dragusha (74./82.) und eine Schusschance von René Müller (80.) - in der Schlussphase war der Ausgleich nah, doch es blieb beim 0:1. Kein Tor, kein Punkt - einer wird das Gastspiel in Aue dennoch nie vergessen: Sven Krause kam in Minute 75 für Roel Browers und »feierte« damit sein Zweitliga-Debüt.

Artikel vom 10.12.2005