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Gotovina-Festnahme

Ende der Verdächtigungen


Die Festnahme des mutmaßlichen kroatischen Kriegsverbrechers Ante Gotovina auf Teneriffa bedeutet für Kroatien einen großen Schritt in Richtung der EU-Mitgliedschaft. Allen Kritikern, die das Ausbleiben der Festnahme Gotovinas bisher lediglich als Vorwand genutzt haben, den Weg Kroatiens in Richtung Europäische Union hinauszuzögern, werden nun die Argumente ausgehen. Verdächtigungen wie etwa diejenige, Gotovina lebe im Schutz kroatischer Mönche in einem Kloster und die kroatische Regierung habe keinerlei Interesse an einer Festnahme, sind nun die Grundlagen entzogen worden.
Spanien wird Gotovina dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag überstellen. Damit sollte der Weg endgültig frei sein für zügige EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien.
Von den meistgesuchten Kriegsverbrechern des Jugoslawien-Krieges sind jetzt nur noch die Serbenführer Radovan Karadzic und Ante Mladic auf der Flucht. Wer auch immer die beiden beschützt oder versteckt, wenn endlich auch Karadzic und Mladic in Den Haag vor Gericht stehen, kann es nach der Bestrafung der Haupttäter des Jugoslawien-Krieges zur Versöhnung auf dem Balkan kommen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 09.12.2005