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Das Heck als Knackpunkt
Stark, groß, sparsam: Fahrbericht Seat Toledo mit dem 140 PS TDI
Klipp und klar: ja oder nein. Das Design des Seat Toledo lässt keinen Raum für Ausflüchte. Entweder man mag es oder nicht. Das gilt vor allem für das Heck und die Seitenansicht.
Wie sich die Zeiten doch ändern. Der Ur-Toledo rollte 1991 äußerlich als eher langweilige Limousine daher. Mit seinen inneren Werten indessen verblüffte er aber schon damals. Neben dem prächtigen Raumangebot für die Passagiere war es vor allem das Gepäckabteil unter einer riesigen Klappe (auch die Heckscheibe fuhr mit nach oben), über das sich die Kunden freuten. Das Platzangebot ist in der jetzt dritten Toledo-Generation noch einmal gewachsen. Vorne und hinten können die Mitfahrer in aller Ausgiebigkeit ihre Beine strecken. Für entsprechende Bequemlichkeit sorgen die gut konturierten Sitze. Auflagefläche, Seitenhalt und Verstellmöglichkeiten sind ohne jede Kritik. Ebenfalls die Anordnung von Instrumenten und Bedienelementen. Gut zu sehen, leicht erreichbar. So soll es sein.
Der Blick nach oben zeigt zudem, dass der Himmel sich weit über dem Kopf befindet. Das gilt auch für Sitzriesen, die sich über ein enormes Raumgefühl freuen dürfen.
Doch nicht nur das. GehtĂ•s um das Verstauen des Gepäcks, zeigt sich, dass der neue Toledo den Vergleich mit seinem Ur-Ahn nicht scheuen muss. Satte 500 Liter (unter der Abdeckung) schluckt der Kofferraum. Der Zugang ist riesig. Hinter einer mächtigen Heckklappe, angeschlagen am Fahrzeugdach, tut sich eine riesige Öffnung auf. Leicht und locker lässt sich hier das Gepäck für den Familienurlaub unterbringen. Getränkegroßeinkauf? Kein Problem. Auch gegen sperriges Ladegut sperrt sich der Toledo keineswegs. Kinderleicht lassen sich die Lehnen der Rückbank nach vorn klappen. Über einer ebenen Fläche stehen dann bis zu 1440 Liter zur Verfügung.
Ob voll beladen oder nur mit einer Person an Bord - werkelt der 140 PS (103 kW) starke Zweiliter TDI unter der Haube, geht es mit viel Dampf voran. Aus allen Drehzahlbereichen heraus beschleunigt der Selbstzünder überaus kraftvoll. Einzig der raue Lauf aufgrund der Pumpe-Düse-Technologie stört den guten Eindruck ein wenig. Der Verbrauch von 6,2 Litern bei ruhiger und 7,8 Litern bei zügiger Fahrweise macht das aber schnell wieder wett.
Ein Plus ist die Verbindung mit dem DSG-Getriebe. Die an dieser Stelle bereits ausführlich vorgestellte Direktschalteinheit mit zwei gekoppelten Dreigang-Getrieben sorgt für blitzschnelle und zudem unmerkliche Wechsel zwischen den Fahrstufen.
Seat bietet für den Toledo Stylance eine umfangreiche Serienausstattung, aber eben auch das außergewöhnlich gezeichnete propere Heck (ähnelt dem des inzwischen nicht mehr gebauten Renault Avantime oder auch dem des Megane). Die gerade auch in Sachen Design doch eher als konservativ einzustufenden Toledo-Kunden dürften vermutlich Extravaganzen solcher Art weniger schätzen. Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 17.12.2005