09.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nicht auf Nasenhöhe

Arminia möchte Duisburg auf Distanz halten

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Noch sind sie - zum Glück - nicht auf Nasenhöhe. Und das soll auch so bleiben. Sechs Punkte beträgt Arminia Bielefelds Vorsprung vor dem MSV Duisburg. »Einem direkten Konkurrenten zeigen, dass wir besser sein wollen«, nennt Trainer Thomas von Heesen das DSC-Ziel vor dem Fußballbundesligaspiel morgen (15.30 Uhr) in der MSV-Arena.

Selbes Stadion, anderer Gegner: Nur, weil am Dienstag im Duell Duisburg gegen Köln ein paar unschöne Dinge vorgefallen sind, müsse es sich doch nun nicht gleich um das nächste Starkstrom-Duell handeln. Das wollte von Heesen zum Ausdruck bringen als er mit gewohnt ruhiger Stimme sagte: »Das ist ein Bundesligaspiel von 17 in der Hinrunde.«
Und doch geht es für Bielefeld immerhin darum, einen schwachen Kontrahenten nicht stark zu machen. Das heißt: Mindestens ein Unentschieden muss her, damit Duisburg nicht plötzlich auf die Idee kommt, Arminia auf die Pelle zu rücken. Auch, weil das in der Champions-League gescheiterte Udinese jüngstes Beispiel dafür ist, dass auf Remis zu spielen keinen Sinn macht, sagte von Heesen klipp und klar: »Unser Ziel ist, das Spiel zu gewinnen.«
Dabei kann er wahrscheinlich auf Stürmer Isaac Boakye (Schulterprellung) und Flügelspieler Fatmir Vata (Mandelentzündung) bauen. Beide konnten gestern trainieren. Während sich Vata fit fühlt, hatte Boakye das Pech, auf die lädierte Schulter gefallen zu sein. Radomir Dalovic und Roberto Pinto sind die Alternativen.
Sicher ist, dass Marcio Borges nach seiner Gelb-Sperre in die Innenverteidigung und Michael Fink wieder auf seinen angestammten Platz im defensiven Mittelfeld zurückkehrt. Nebojsa Krupnikovic sitzt auf der Bank.
Hier ist auch ein Platz für Petr Gabriel reserviert. Von Heesen hat seinem Verteidiger nach langer Verletzungspause frei gestellt, ob er als 19. Mann zum Kader gehören möchte. »Um sich an die Stadionatmosphäre zu gewöhnen und wieder die raue Ligaluft zu riechen«, begründete der Trainer. Gabriels Knie verhalte sich ruhig, für einen Einsatz komme der Tscheche jedoch nicht in Frage.
Während Gabriel das Angebot an Abwehrspielern während der Wintervorbereitung erweitern wird, gehen im Angriff Alternativen verloren. Arminia muss für den Afrika-Cup (20. Januar bis 10. Februar) mit Sicherheit den Südafrikaner Sibusiso Zuma und sehr wahrscheinlich auch den Ghanaer Isaac Boakye abstellen. Und zwar schon 20 Tage vor Turnierbeginn. Reinhard Saftig bestätigte, dass Ex-Arminia-Stürmer Artur Wichniarek (28, Hertha BSC) ein Rückholkandidat sei. Er soll bei Hertha 1,2 Millionen Euro im Jahr verdienen. Ein Gehalt, das Arminia keinesfalls zu zahlen bereits wäre. Für eine Wichniarek-Rückkehr spricht, dass Saftig einen Bundesligaspieler favorisiert.

Artikel vom 09.12.2005