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Dortmunds junge
Garde schwächelt

Verdiente Niederlage in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa). So kann Polens Angreifer Ebi Smolarek der deutschen Fußball-Nationalmannschaft keine Furcht einflößen. Vor den Augen von Bundestrainer Jürgen Klinsmann bot der 24-Jährige beim 0:2 im Bundesligaspiel von Borussia Dortmund bei Aufsteiger Eintracht Frankfurt eine harmlose Vorstellung.

Dortmunds junge Garde schwächelt. Nach dem dürftigen Auftritt forderte Smolarek: »Die Partie in Frankfurt müssen wir ganz schnell vergessen und weitermachen.« Allerdings erwarten die nun zwei Mal nacheinander punktlosen Borussen am kommenden Samstag den FC Bayern. »Gegen München haben wir gar nichts zu verlieren. Vielleicht sind wir sogar mit einer Energieleistung in der Lage, eine Sensation zu schaffen«, sagte Nationalspieler Christoph Metzelder.
Während die Frankfurter nach dem schwachen Meisterschaftsbeginn seit vier Spielen ungeschlagen und als Elfter auf dem Weg in die vordere Tabellenhälfte sind, machen sich bei den Borussen die personellen Probleme bemerkbar. Trainer Bert van Marwijk konnte zwar Sebastian Kehl wieder aufbieten, dafür musste unter anderen Kapitän Christian Wörns passen. »Wir haben uns einige Wochen lang sehr gut verkauft - vielleicht bezahlen wir jetzt den Preis dafür«, sagte Metzelder. »Wir dürfen nicht in Panik verfallen«, forderte Florian Kringe.
Ein frühes Tor durch Frankfurts Francisco Copado (9.), eine Gelb- Rote Karte gegen Tschechiens Auswahlregisseur Tomas Rosicky (73.) sowie das 2:0 durch Ioannis Amanatidis (84.) - und das Schicksal der Borussen war besiegelt. Van Marwijk regte sich vor allem über Rosicky auf: »Das war der Knackpunkt und völlig unnötig für einen Spieler mit solch einem Status und solchen Erfolgen.«
Seinem Kollegen Friedhelm Funkel gab der Niederländer ob dessen theatralischer Forderung nach einer Strafe eine Mitschuld an der Ampelkarte: »Ich würde so etwas nicht machen.«
Van Marwijks Hauptkritik richtete sich jedoch gegen die eigene Mannschaft: »Wir sind nicht in die Zweikämpfe gegangen, hatten zu wenig Geduld und haben unsere numerische Überlegenheit im Mittelfeld nicht nutzen können.« Trotzdem sieht er dem Duell gegen die großen Bayern gelassen entgegen: »Da sind wir Außenseiter, da können wir nur gewinnen.«

Artikel vom 12.12.2005