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Nicht zweifeln, aber aufpassen

Paderborn: Vujanovic nach Wehen - Vertrag für Nachwuchskeeper Lange

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Nachdenklich, ein bisschen in Sorge, aber weit entfernt von Panik: Zweitligist SC Paderborn 07 lässt sich von der ersten schwierigen Situation in der laufenden Saison nicht schocken.

Niemand macht ein Hehl daraus, dass die drei Niederlagen in Folge weh tun, doch allen voran der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk weist eine Krise weit von sich: »Die Mannschaft spielt gut und ist intakt. Es gibt keinen Grund zu zweifeln und ich bin sicher, dass wir diese Negativserie wegstecken werden.«
1:2 in Aachen, 1:3 gegen Burghausen und nun 0:1 in Aue. Nach Siegen in Cottbus und Dresden und einer Niederlage in Rostock ist die Ost-Tour für die Ostwestfalen mit einer ausgeglichenen Bilanz beendet worden. Wie in allen vorangegangenen Spielen ohne Punkt war auch im Erzgebirgsstadion mehr drin, zumal die spielerisch klar überlegenen Gäste nach der Roten Karte für Sven Günther 55 Minuten in Überzahl waren. »Die Mannschaft hat alles gegeben. Den einzigen Vorwurf, den ich ihr machen kann, ist, dass wir unsere Chancen nicht nutzen«, bilanzierte Trainer Jos Luhukay. Vier gute und eine 100-prozentige von Kapitän René Müller ließen die Seinen aus. So reichte den Sachsen nach einem verlorenen Kopfballduell von David Fall gegen Andrzej Juskowiak das frühe 1:0 von Tomas Klinka zum Sieg. »Bislang konnten wir Abwehrfehler durch eigene Tore korrigieren. Das gelingt uns momentan nicht und damit bestrafen wir uns selbst«, sagte Luhukay.
Rybarczyk will nicht zulassen, »dass hier eine Endzeitstimmung entsteht«, Luhukay aber sieht den Aufsteiger zumindest an einem gefährlichen Punkt angelangt: »Wir müssen jetzt höllisch aufpassen und alles daran setzen, dass wir gegen Karlsruhe einen positiven Jahresabschluss schaffen. Den Punkten, die wir jetzt nicht holen, werden wir in der Rückrunde hinterherlaufen.« Der Stellenwert des KSC-Spiels ist enorm gestiegen, denn jede weitere Partie ohne Zählbares setzt sich in den Köpfen fest. »Da müssen wir nochmal alle Mittel ausschöpfen«, betont Luhukay und nahm in Aue die gelb-rot-gefährdeten Benjamin Schüßler und Dennis Brinkmann frühzeitig vom Feld.
Müller appelliert vor den finalen 90 Minuten 2005 an den Teamgeist: »Wir wussten, dass Rückschläge kommen werden. Sich nach Siegen feiern zu lassen, ist leicht. Nach Niederlagen den Kopf hochzunehmen, das zeugt von Charakter. Wir müssen jetzt noch mehr als Einheit auftreten, dann werden wir Karlsruhe schlagen.«
Während der SCP dringend einen neuen Stürmer an der Seite Müllers sucht, ist ein Aussortierter bei der Suche nach einem neuen Verein schnell fündig geworden. Radovan Vujanovic, dessen Vertrag in der Woche aufgelöst wurde, unterschrieb am Wochenende bis 2007 beim Süd-Regionalligisten SV Wehen. Elf Paderborner Verträge laufen am Saisonende aus, auch die beiden Torhüter Lukas Kruse und Stephan Loboué haben noch nicht verlängert. Der dritte Mann zwischen den Pfosten steht dagegen fest. A-Junioren-Keeper Sebastian Lange hat einen Lizenzspieler-Kontrakt bis 2009 unterzeichnet und soll in der neuen Saison verstärkt an den Zweitliga-Kader herangeführt werden.

Artikel vom 12.12.2005