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Den ersten Matchball vergeben

DHB-Frauen verlieren 26:27 gegen Olympiasiegerinnen aus Dänemark

St. Petersburg (dpa). Die deutschen Handball-Frauen haben bei der WM den ersten Matchball zum Einzug in die Hauptrunde vergeben.
Trotz großen Kampfes und einer Energieleistung verlor die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in einer dramatischen Partie 26:27 (14:12) gegen Olympiasieger Dänemark. Der EM-Fünfte bleibt trotz der ersten Niederlage nach zwei Siegen Zweiter der Vorrundengruppe C.
In dem Tempo-Spiel vor 700 Zuschauern war erneut Nadine Krause (Leverkusen/9/3) beste Werferin der deutschen Mannschaft, die nach einem Ruhetag morgen gegen Brasilien einen Sieg zum Erreichen der Hauptrunde braucht. Die Dänin Andersen sah wegen Foulspiels die Rote Karte.
»Der Sieg war greifbar. Das war ein super Frauen-Handballspiel. Die erste Halbzeit von uns war richtig klasse. Da hat alles gestimmt. Am Ende war das Zünglein an der Waage: Wer macht einen Fehler. Da hatte Dänemark das Glück des Tüchtigeren. Das ist richtig schade, denn die Mannschaft hat sich bestens präsentiert«, sagte Bundestrainer Armin Emrich. »Das eine Tor ist schade und spiegelt nicht den Leistungsstand der Mannschaft wieder«, bedauerte Linksaußen Susanne Henze vom Buxtehuder SV.
Vor der Partie wurde Grit Jurack für ihr 200. Länderspiel geehrt. Die Dänemark-Legionärin erhielt von DHB-Vizepräsident Rainer Witte einen Blumenstrauß und die Ehrennadel des Verbandes in Gold überreicht. »Das ist schon etwas Besonderes: Vor gut zwei Wochen die 1000 Tore und nun 200 Länderspiele. Sowas erlebt man nur einmal im Leben. Ich freue mich riesig darüber«, sagte Jurack.
Doch in ihrem Jubiläumsspiel gelang dem Rückraum-Star zunächst wenig. Dafür aber sprangen ihre Kolleginnen in die Bresche. Die Abwehr, die sich immer mehr zum Prunkstück entwickelt, unterband die dänischen Angriffsbemühungen schon im Entstehen. Dahinter bot Torhüterin Sabine Englert ihre bislang beste Turnierleistung. Und im Angriff traf die in bestechender Form aufspielende Krause aus dem linken Rückraum und vom Siebenmeterpunkt.
Die Leipzigerin Nina Wörz führte gekonnt Regie. Schnell hatte sich die deutsche Mannschaft auf 5:2 (7.) abgesetzt. Nach dem 9:6 (18.) aber kämpfte sich Dänemark wieder auf 9:10 (23.) heran. Bundestrainer Emrich nahm eine Auszeit und anschließend enteilte sein Team auf 14:9 (27.), vergab den Fünf-Tore-Vorsprung durch zahlreiche Fehlwürfe aber bis zum 14:12-Pausenstand wieder.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs schlichen sich bei der deutschen Mannschaft Konzentrationsschwächen gegen die aggressivere dänische Abwehr ein, und die DHB-Auswahl musste das 14:14 (33.) hinnehmen. In der 40. Minute geriet der EM-Fünfte beim 18:19 erstmals in Rückstand.
DHB-Tore: Krause 9/3/Leverkusen), Jurack 4/3/Viborg, Henze 3/Buxtehude, Wörz 3/Leipzig, Althaus 2/Trier, Müller 2/Leverkusen, Melbeck 2/Buxtehude, Reiche 1/Leipzig
Treffsicherste Dänin: Fruelund 7/4

Artikel vom 08.12.2005