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Ein See macht
die Stadt jünger


Zu der Berichterstattung über den geplanten Senne-See schreibt ein Leser:
Der Aufsichtsrat der Bädergesellschaft BBF hat beschlossen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber zunächst nur der erste.
In der öffentlichen Diskussion kommen jedoch die inhaltlichen Gründe viel zu kurz, die für den See sprechen. Bielefeld braucht einen See, in dem die Bevölkerung baden, auf dem sie segeln, paddeln, surfen, Wasserski laufen kann. Sie braucht die Wassersportmöglichkeiten in der Nähe, nicht am Dümmer. Dort hinzufahren, kostet Sprit undÊ belastet die Umwelt - und viele können sich das nicht leisten.
Es gibtÊ noch weitere Gründe:
- Der See schafft Arbeit bei der Anlage und bei der Schaffung der Freizeitanlagen.
- Der See schafft Arbeitsplätze für den Betrieb der Freizeitanlagen, in der Gastronomie, für die Erhaltung des Sees und der Uferanlagen.
- Bielefeld wird durch den See interessanter für Unternehmen, die sich hier ansiedeln, für junge Leute, die hier wohnen und arbeiten wollen.
- Zum Schluss aber das entscheidende Argument: Die Bevölkerung wird insgesamt immer älter, der Anteil an jüngerer Bevölkerung nimmt immer mehr ab. Die Städte drohen zu vergreisen. Nur junge Bevölkerung jedoch kann die Städte am Leben halten. Deshalb wird sich in absehbarer Zeit ein Konkurrenzkampf unter den Städten entwickeln, junge Bevölkerung zu halten und neue anzuziehen. Ein See in unmittelbarer Nähe einer Stadt ist dabei ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Dortmund und Hamm bemühen sich intensiv um einen See in ihrer Nähe. Dort gibt es aber keine A33, für deren Bau man Sand ausbaggern muss. Bielefeld hat durch deren Bau die einmalige Chance, den See zwar nicht kostenlos, jedoch zu weit günstigeren Bedingungen zu erhalten. Dennoch: Der See wird Geld kosten, voraussichtlich mehr als 3 Millionen Euro.
Angesichts der Haushaltslage kann Bielefeld diesen Betrag nicht aufbringen. Neue Schulden zu machen, ist nicht möglich, wäre gegenüber der nachfolgenden Generation auch unverantwortlich.
Für einen privaten Investor würde sich sicher der laufende Betrieb rechnen, nicht jedoch der Aufwand für die Anlage. Man wird auch nicht von ihm erwarten können, nur aus den oben genannten Gründen hohe Beträge zu investieren.
Es bleibt nur die Bevölkerung selbst. Es müsste sich eine Bürgerinitiative bilden, die das nötige Startkapital sammelt. Das könnten zum einen Leute sein, die später von dem See auch den Nutzen haben. Es könnten zum anderen Bürger sein, denen das Wohl Bielefelds am Herzen liegt, nicht nur heute, sondern auch in zwanzig Jahren.
Wer ist bereit, sich zu engagieren?
HARTMUT PIATER
BIELEFELD

Frustriert die
Premiere verlassen
Zu der Premiere der Oper »Die Entführung aus dem Serail« ging folgende Zuschrift ein:
Frustriert habe ich nach dem ersten Akt die Opernpremiere verlassen, denn was da aus dem Thema gemacht worden ist, war unerträglich. Vor zwei Jahren habe ich in der Arena von Verona eine ähnliche Verhohnepipelung klassischer Musik erlebt, und das italienische Opernpublikum hat so gebuht und gepfiffen, dass die Vorstellung abgebrochen und in anderer Form weitergeführt wurde. Für solche emotionalen Ausbrüche ist das ostwestfälische Publikum nicht geeignet, aber verdient hätten es die Verantwortlichen schon. Schade um das Geld, das ich für den Eintritt bezahlt habe.
EVA BRINDOEPKE
BIELEFELD

Besser eigenen
Chor gründen
Zu dem Artikel: »Schenk übernimmt Universitätschor« schreibt eine Leserin:
Wie können Frau Schenk und der Fachbereich Kunst/Musik erwarten, dass Frau Schenk einen Chor »übernehmen« kann, der bei der Abstimmung im Chor nur zwei (!) Stimmen für sie als Chorleiterin hervorbrachte (die restlichen 80 bis 100 votierten für Herrn Preiser)? Frau Schenk wird einen neuen Chor gründen müssen. Vielleicht mögen ja die Dozenten des Fachbereichs dort singen.
HEDWIG FREITAG
BIELEFELD

Artikel vom 08.12.2005