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Tag der Menschenrechte

Alarmglocken sollen läuten


Vorsicht ist angebracht, wenn behauptet wird, es gebe unterschiedliche Menschenrechte - solche für Europäer und solche für Asiaten, solche für Christen und solche für Muslime.
Vorsicht ist angebracht, wenn behauptet nicht, es gebe unterschiedliche Vorstellungen von Missbrauch und Folter -Êsolche etwa für den alten Europäer und solche für den jungen, ungestümen, amerikanischen Cowboy.
Allerhöchste Vorsicht ist angebracht, wenn die Menschenrechte plötzlich angeblichen übergeordneten politischen oder wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden.
Wenn Gefangenenlager in »rechtsfreien« Zonen eingerichtet werden, um den Inhaftierten leichter fundamentale Rechte zu verweigern.
Wenn sogar in Europa Folterzentren geheim bleiben.
Wenn Menschen -Ê Landsleute -Êeinfach verschwinden und keiner mehr aufmuckt.
Dann ist nicht nur Vorsicht angebracht. Dann müssen an diesem 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, endlich und überall die Alarmglocken schrillen.
Verlässt der Staat den Rechtsweg und greift selbst zu den Mitteln des Terrorismus, ist der Kampf gegen den Terrorismus so gut wie verloren. Trotz Maschinengewehren und Bomben sind Wahrheit und Rechtsstaatlichkeit immer noch die stärksten Waffen. Wer sie aufgibt, besorgt selbst den Nachschub für die Terroristen. Bernhard Hertlein

Artikel vom 10.12.2005