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Sechs Schulen der Zukunft aus Bielefeld

Jugendliche sollen in Projekten »globales Denken und Handeln« erlernen


Bielefeld (MiS). Sie besuchen die 6. Klasse und sind doch schon kleine Unternehmer: Jolan, Till, Nina-Kristin und ihre 20 Klassenkameraden aus der Laborschule der Universität Bielefeld betreiben die Firma »Shining Shoe«, sind professionelle Schuhputzer. Ihre Geschäftsidee ist eines von 28 ostwestfälisch-lippischen Projekten der landesweiten Aktion »Schule der Zukunft«, die gestern in Bielefeld gestartet wurde.
Das Landesinstitut für Schule (Soest) und die Natur- und Umweltschutzakademie NRW (Recklinghausen) organisieren die von der Unesco unterstützte Kampagne, mit deren Hilfe die Ideen der »Agenda 21« zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Entwicklung »vor Ort« und weltweit vermittelt werden sollen. Wer mitmacht und nach der zweijährigen Projektarbeit ausgezeichnet wird, darf sich »Schule der Zukunft« nennen.
Die Vorhaben reichen von Projekten zur Müllvermeidung über Patenschaften mit Schulen in Entwicklungsländern bis zur Nutzung regenerativer Energien. »Wir waren erstaunt, wie viel Kreativität in den einzelnen Schulen steckt«, sagte bei der Auftaktveranstaltung Koordinator Adalbert Niemeyer-Lüllwitz. So versteht sich die Aktion denn auch als Ideenbörse. Im halbjährlichen Rhythmus werden Pädagogen und Schüler der beteiligten Schulen von nun an zusammen kommen und ihre Erfahrungen austauschen.
Die Jungunternehmer der Firma »Shining Shoe« haben schon Erfahrungen gesammelt. Sie bieten ihre Dienste in der Universität oder auch bei Spielen der Arminia in der VIP-Lounge der Schüco-Arena an, verpassen Politikern oder Managern blanke Schuhe. »Den Erlös spenden wir«, erzählt Nina-Kristin. Zuletzt wurde die Aktion »Bielefeld hilft« zugunsten der Tsunami-Opfer auf Sri Lanka unterstützt. Auch eine weitere Geschäftsidee wurde bereits aufgetan: der Verkauf von Saftpacktaschen, von auf den Philippinen aus alten Getränkepackungen hergestellten Einkaufstaschen. Aus Bielefeld sind außerdem die Carl-Severing-Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung (Zertifizierung nach Nachhaltigkeitskriterien) sowie für Metall- und Elektrotechnik (Abfalltrennsystem), die Comeniusschule (Schülercafé), das Ceciliengymnasium (Schulhofumgestaltung) und die Brackweder Realschule (Schülerfirma) dabei.
Weitere Schulen aus der Region, die sich noch an der Aktion beteiligen wollen, können sich bis Anfang 2006 melden. Bei der Vorläufer-Kampagne hatten 23 Schulen aus OWL mitgemacht und im April den Titel »Schule der Zukunft« erhalten.
www.agenda21schulen.nrw.de

Artikel vom 08.12.2005