08.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Landwirte verdienen mehr

Ergebnis stieg im Schnitt von 25400 auf 34600 Euro

Berlin (dpa). Die Einkommen der deutschen Bauern sind nach drei schlechten Jahren wieder gestiegen.
»Nur ein Zwischenhoch«: Bauernpräsident Gerd Sonnleitner.

Wie der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, gestern in Berlin mitteilte, erhöhte sich das durchschnittliche Unternehmensergebnis der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im abgelaufenen Wirtschaftsjahr von 25400 auf 34600 Euro. Dies sei aber nur ein Zwischenhoch. Im laufenden Wirtschaftsjahr erwarte der Verband wegen stark gestiegener Kosten für Treibstoffe, Energie- und Düngemittel wieder sinkende Gewinne. Ein Wirtschaftsjahr dauert jeweils vom 1. Juli bis 30. Juni.
Trotz der Verbesserung kam ein selbständiger Landwirt nach den Berechnungen des Verbandes im Wirtschaftsjahr 2004/2005 nur auf ein monatliches Monatseinkommen von durchschnittlich 2000 Euro brutto. »Von diesen 2000 Euro muss der Landwirt nicht nur seinen Lebensunterhalt bestreiten, sondern auch Eigenkapital bilden, Nettoinvestitionen tätigen und Sozialabgaben abführen«, sagte Sonnleitner. Viele Bauern hätten die besseren Erlöse zunächst zum Abbau der Schulden genutzt. Die Bruttoinvestitionen seien schon im dritten Jahr nacheinander gesunken.
Die Ackerbaubetriebe konnten Sonnleitner zufolge in den meisten Bundesländern wegen der guten Ernte 2004 ihr Einkommen verbessern. Beim Getreide sei allerdings die Verbesserung der Erträge durch niedrigere Preise zum Teil wieder zunichte gemacht worden. Die Veredelungsbetriebe - vor allem die Schweinezüchter - blickten auf ein sehr gutes Jahr zurück. Auch die Weinbaubetriebe konnten ihr Ergebnis verbessern.
Sonnleitner wandte sich gegen die Besteuerung von Biokraftstoffen. Er verwies darauf, dass in der deutschen Land- und Forstwirtschaft ein riesiges Potenzial bei nachwachsenden Rohstoffe stecke.

Artikel vom 08.12.2005