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Kammern im
Wettbewerb

Handwerksparlament

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Die Organisation des Handwerks stellt sich einem internen Leistungsvergleich. Als Ziel nannte Handwerkspräsident Otto Kentzler gestern mehr Transparenz und -Êsofern die Schlechteren wirklich von den Besseren lernen -Êmehr Effizienz.

Kentzler, der in Dortmund einen Dachdecker- und Spenglerbetrieb führt, wirbt derzeit bei den Kammern um Zustimmung für das Projekt. In einigen Gegenden Deutschlands sei die Lage dramatisch. »Es gibt Handwerkskammern, die leben nur noch von Krediten«, sagte Kentzler gestern in Bielefeld auf der Vollversammlung der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe. Der Vergleich mit anderen und das Festsetzen von Bestmarken (»Benchmarking«) könnten eine positive Sogwirkung entfalten - hin zu mehr Selbstverantwortung, mehr Regionalität und mehr Kooperationen unter den Kammern und Verbänden. 24 der 54 deutschen Handwerkskammern hätten bereits ihre Teilnahme an dem Benchmarking zugesagt, unter ihnen auch die Kammer in OWL.
Wie der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Wolfgang Borgert den Delegierten erläuterte, musste auch die Kammer in OWL seit 2003 teils erhebliche Einnahmerückgänge bei den Beiträgen sowie Lehrgangs- und Prüfungsgebühren hinnehmen. Sie seien durch noch stärkere Einsparungen bei den Ausgaben ausgeglichen worden. Das Parlament des Handwerks billigte einstimmig den Haushaltsplan 2006 mit einem Volumen von 14,1 Millionen Euro. Gute Nachricht für die 21 000 Mitgliedsbetriebe: Die Beiträge bleiben auch 2006 stabil.
Als Erfolg wertete OWL-Handwerkspräsidentin Lena Strothmann, dass bei den Koalitionsvertrag die steuerliche Absetzbarkeit von handwerklichen Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten vereinbart wurde. Dies mache Schwarzarbeit weniger attraktiv.

Artikel vom 08.12.2005