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Mehr Fleischkontrollen

Seehofer gibt Künast Mitschuld - Rewe reagiert


Berlin (dpa). Im Kampf gegen den kriminellen Handel mit verdorbenem Fleisch setzen Politiker in Bund und Ländern vor allem auf wirksame Betriebskontrollen und die Nennung der Täter. Auch die Fleischwirtschaft sende Signale aus, dass sie zu mehr betrieblichen Kontrollen bereit sei, sagte eine Sprecherin der Bundesregierung gestern. Darüber und über andere Punkte seines 10-Punkte-Sofortprogramms will der neue Bundesagrar- und Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) mit den Verbänden der Fleischwirtschaft reden.
Der Minister prangerte zugleich »Versäumnisse« seiner Amtsvorgängerin Renate Künast (Grüne) sowie der Bundesländer an und löste damit neuen politischen Streit aus. Das Bundeskabinett nahm Seehofers bereits eine Woche altes Sofortprogramm zur Kenntnis. Danach sollen die staatlichen Lebensmittelkontrollen in Abstimmung zwischen Bund und Ländern verbessert werden. Fleischwirtschaft und Handel sollen die Überwachung ausbauen. EU-weit sollen Unternehmer der Branche melden, wenn sie unsichere Lebensmittel zurückweisen.
Nach dem Fund von umetikettierter Wurst in einem Kölner Supermarkt stellt der Handelskonzern REWE alle 1400 Filialen der Marke Minimal auf fertig abgepackte Wurstwaren um. Damit würden in den Selbstbedienungsregalen nur noch Wurstwaren geführt, die bereits eingeschweißt und etikettiert seien.

Artikel vom 08.12.2005