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Fette Beute im
blauen Müllsack

Brackweder Tabakladen ausgeraubt


Brackwede (mp). 2000 Euro Bargeld futsch und 15 Stangen Zigaretten - er kam sich vor wie in einem Fernsehkrimi: »Plötzlich standen zwei Männer in dunkler Kleidung vor mir«, berichtet Peter Käckenmeister (53). »Der kleinere bedrohte mich mit einer Pistole und schrie hektisch: ÝGeld her, schnell, schnell, Geld her, nur Scheine!Ü« Daraufhin habe er ihm den Inhalt seiner Kassen und später auf Aufforderung (»Stangen, Stangen, Stangen!«) auch noch die Zigaretten gegeben.
Peter Käckenmeister und seine Frau Carin betreiben seit zwei Jahren den Tabak- und Zeitschriftenhandel mit Lotto-Annahmestelle an der Senner Straße 18 in Brackwede. Überfallen worden ist er noch nie, und »entsprechend weich waren meine Knie«, gestand er wenige Minuten nach dem Überfall. Der Räuber mit der Pistole, etwa 1,70 Meter groß, habe eine schwarze Maske mit Sehschlitzen getragen. Sein Komplize, etwa 1,90 Meter groß, sei wegen der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze seines fellbesetzten Parkas nicht zu erkennen gewesen. Zur Nationalität der Männer konnte der Ladenbesitzer keine detaillierten Angaben machen, da nur sehr wenige Worte überhaupt gesprochen wurden. Beide Täter trugen offenbar schwarze Strick-Handschuhe und hinterließen somit keine Spuren.
Sie verstauten ihre Beute in einem blauen Müllsack, flüchteten zu Fuß in Richtung Wittenberger Straße. Peter Käckenmeister, der den Raubüberfall anfangs für einen Scherz von Bekannten hielt und erst an der Waffe erkannte, dass er tatsächlich bedroht wurde, verständigte sofort die Polizei. »Unglaublich, wie schnell die reagiert haben. Noch während des Telefonates kam der Streifenwagen hier vorgefahren«, wunderte sich der soeben überfallene Geschäftsmann.
Die Polizei freute sich indes über einen Mann, der ihr nur wenige Minuten nach dem Raubüberfall an der nahe gelegenen Brücke über den Stadtring in die Fänge ging. Untersuchungen im Laufe des gestrigen Abends ergaben jedoch, dass der Verdächtigte nichts mit der Tat im Tabakladen zu tun hatte. Die Kriminalpolizei ermittelt weiter.

Artikel vom 08.12.2005