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Wunsch erfüllt: ein
Auftritt in der Oper

Thomas Wolff spielt den Bassa Selim in der »Entführung«

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Als der Schauspieler Thomas Wolff und die Sängerin Melanie Kreuter beim »Festlichen Abend« für ihre Leistungen von den Theater- und Konzertfreunden ausgezeichnet wurden, da war es nicht mehr als eine Idee: Wolff hatte den Wunsch geäußert, als Bassa Selim in der Oper »Die Entführung aus dem Serail« mitzuwirken - an der Seite von Melanie Kreuter als Konstanze.

Am letzten Samstag war die Premiere - und der Wunsch von Thomas Wolff ist in Erfüllung gegangen: »Es gibt nicht viele Opern mit richtigen Sprechrollen - und ich wollte gern einmal in einer anderen Sparte arbeiten.« Er gehe gern in die Oper, erzählt Wolff und lasse sich dort »verzaubern«. Dabei habe er nie ein Musikinstrument gespielt, und im Kinderchor habe man ihm nahegelegt, sich eine andere Beschäftigung als ausgerechnet das Singen zu suchen. Wolff: »Es wurde behauptet, ich brumme so.« Lange habe er deshalb geglaubt, er könne gar nicht singen. Gelegentlich müsse er aber auch als Schauspieler musikalisch den richtigen Ton treffen. Wolff: »Zuerst kostet es mich zwar ein bisschen Überwindung, aber dann geht es doch.«
Jetzt, wo er die Proben des Musiktheaters miterlebt habe, gibt er zu: »Ja, ich würde gerne richtig gut singen können.« Eine Oper erfordere eine andere Art von Präzision als ein Schauspiel: Als Schauspieler sei man daran gewöhnt, auf Texte zu reagieren, die Musik dagegen fordere nicht nur große Disziplin, sie sei auch in der Lage, »die Zeit anzuhalten«.
Er freue sich, dass es möglich geworden sei, ihn den Bassa Selim verkörpern zu lassen: »Zuerst gab es die Befürchtung, dass dann der gesamte Schauspielplan durcheinander geraten könnte.« Er freue sich auch, mit den Kollegen des Musiktheaters zusammenarbeiten zu können. Thomas Wolff: »Weil die Spielstätten während des Umbaus des Stadttheaters getrennt sind, haben wir kaum Kontakt zueinander. Das wird in der nächsten Spielzeit zum Glück wieder anders.« Kaum einen Unterschied hat Wolff in einem gesehen: »In der Oper wird genau so viel über das Stück diskutiert wie im Schauspiel.«

Artikel vom 08.12.2005