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Verpasste Chancen

Dürftige Halbjahresbilanz für Arminias U 19

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). 14 Punkte aus 13 Meisterschaftsspielen: Trainer Ivan Pacheco hätte sich gerne ein besseres Halbjahreszeugnis gewünscht. Seine »gefühlte Tabelle« sieht den DSC Arminia nach Beendigung der Hinrunde in der A-Junioren-Bundesliga tatsächlich weiter vorn. Die Wirklichkeit sieht anders aus für die U 19. Sämtliche Zahlen weisen die Pacheco-Crew als schlechten Durchschnitt aus. Drei Zähler trennen den aktuellen Achten von Abstiegsplatz zwölf; Versetzung gefährdet.

14 Punkte. Im dritten Jahr der Bundesligazugehörigkeit das schlechteste Zwischenergebnis nach 19 und 17 Zählern in den Vorserien. »Natürlich zu wenig für unsere Ansprüche«, gibt Pacheco zu. »Es ist schon paradox. Wir haben vom Zusammenhalt, vom Auftreten, vom Miteinander-Etwas-Erreichen-Wollen die bislang homogenste Truppe und spielen auch weitaus besser als in den Jahren zuvor - aber eben nicht so erfolgreich«, wundert sich der Coach. Nach seiner persönlichen Rechnung habe man in den 13 Spielen »neun Punkte liegen gelassen«. Mit dann folglich 23 Zählern wäre der DSC heuer in jenem Tabellenbereich beheimatet, in dem er sich schon vor dem ersten Anpfiff wähnte.
»Wir schauen auf eine Serie der verpassten Chancen zurück. Nicht nur, was das Tore schießen angeht sondern auch, günstige Tabellenkonstellationen für uns auszunutzen«, bringt Ivan Pacheco das Übel auf den Punkt. »Ich habe nicht eine Mannschaft gesehen, von der ich sagen würde, gegen die waren wir absolut chancenlos. Das ärgert mich am meisten«.
Angesichts erst drei Dreiern war es mit Arminias Siegermentalität nicht weit her. »In bestimmten Phasen der Serie waren wir nicht in der Lage, die Chancen zu packen. Es ist uns nicht gelungen das, was wir uns erarbeitet haben, in Erfolg umzuwandeln«.
Vor dem ersten Rückrundenspiel am kommenden Sonntag (11 Uhr) bei Borussia Dortmund seien intern »klare Worte gefallen. Das war dringend notwendig. Die Jungs müssen sehen, dass man nicht alles lapidar abhandeln und einfach weitermachen kann. Sie müssen jetzt lernen, mit Drucksituationen umgehen zu können. Wir haben uns selber in diese Situation reinmanövriert«.
Trainerteam und Mannschaft hatten das eigene Potenzial ursprünglich mit Platz sechs beziffert. Der ist inzwischen neun Punkte entfernt und wird von Dortmund besetzt. Umso größer ist beim DSC der Ansporn, am Sonntag das richtige Signal zu geben. »Wir müssen uns an unseren eigenen Ansprüchen messen lassen und diese weiter konsequent verfolgen«, sagt Pacheco.
Aber auch: »Nahziel muss sein, uns so schnell wie möglich von unten abzusetzen«. Dabei wäre es hilfreich, nicht in Rückstand zu geraten sowie in Überzahl spielen zu müssen. Die Statistik besagt, dass ein 0:1 gleichbedeutend mit einem Punktverlust war. Gleiches gilt für das Spiel elf gegen zehn. Pachecos Erklärungsansatz: »Uns fehlt dann die Souveränität, das mental zu verarbeiten. Da hapert es bei allen«. Statt weiter mannschaftliche Geschlossenheit zu wahren, brösele sich das Team zunehmend in Individualisten auf; alle von dem Gedanken beseelt, auf eigene Faust Positives beizusteuern. »Unsere Kraft liegt aber im Kollektiv. Diese Lernphase ist noch nicht abgeschlossen«.
Bezeichnenderweise führt mit Martin Werner (5) der rechte Verteidiger die Goalgetterliste an. Der mit großen Erwartungen verpflichtete Jungjahrgang Pedro Difuidi stellte das Tore schießen nach der Vorbereitung ein. »Der Junge verfügt über Qualitäten, und er wird sie sicher noch abrufen«, gibt Pacheco dem Neuzugang von Holstein Kiel »die Sicherheit, Fehler machen zu dürfen«.
Die DSC-Tore: Werner (5), Kerr (3), Warweg (2), Tumani (2), Gkaitatzis (1), Santos (1), Tesche (1), Eickel (1), Difuidi (1), Zech (1).

Artikel vom 08.12.2005