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Flugzeug stürzt auf Teheran

Alle 106 Insassen und zehn Menschen am Boden tot

Mit Leitern und Seilen versuchen Retter, Menschen aus den oberen Etagen des brennenden Hauses zu holen. Foto: Reuters

Teheran (dpa). Beim Absturz eines iranischen Militärflugzeugs in ein Wohngebiet der Hauptstadt Teheran sind gestern mindestens 116 Menschen gestorben. Die Maschine raste um 13.45 Uhr zu Boden, traf ein mehrstöckiges Haus im belebten Aseri-Viertel und ging in Flammen auf.
Im Flugzeug sollen sich 106 Personen befunden haben, von denen niemand das Unglück überlebte. Wieviele Menschen über die zehn gefundenen Opfer hinaus in dem Haus starben, war am Abend noch unklar. Von mindestens 90 Verletzten war die Rede. Viele von ihnen sollen schwerste Verbrennungen erlitten haben.
Zahlreiche Menschen drängten sich an den Absperrungen, um Informationen über Angehörige zu erhalten. Über dem Absturzgebiet kreisten Hubschrauber, um sich ein Bild vom Ausmaß der Tragödie zu machen.
Vor allem iranische Journalisten und Fotografen sollen an Bord der Unglücksmaschine gewesen sein. Das Flugzeug sollte sie als Berichterstatter zu einem Militärmanöver fliegen. Das Transportflugzeug vom Typ C-130 Hercules soll nach ersten Angaben kurz nach dem Start eine Notlandung auf dem internationalen Flughafen Mehrabad in Teheran versucht haben, bevor es in das etwa zehn Stockwerke hohe Gebäude stürzte. Als Absturzursache wird ein technischer Defekt vermutet.
Die viermotorige C-130 »Hercules« gilt als robustes Frachtflugzeug für den Transport ziviler wie militärischer Nutzlasten und wird seit 40 Jahren gebaut.
Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reagierte mit »großer Betroffenheit« auf das Unglück. Er übermittelte noch gestern Nachmittag den Angehörigen der Opfer und den Verletzten seine »tiefempfundene Anteilnahme«.

Artikel vom 07.12.2005