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Bratwurst, Eierpunsch und
Spaß auf dem Karussell

WESTFALEN-BLATT lud zum Weihnachtsmarkt-Bummel

Von Jens Heinze und
Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Kerstin Ott (43) und ihre Söhne Till (16) sowie Paul (3) zieht es erst zu Schneiders Bratwurstbude, dann will der Junior ein paar Runden auf dem Karussell nebenan drehen. »Und ich wärme mich gleich mit einem Glas Eierpunsch auf«, verrät die Mutter. Familie Ott hatte gestern besonders gut lachen - auf WESTFALEN-BLATT-Einladung ging es zum Bummel über den Bielefelder Weihnachtsmarkt.

Lebkuchenherzen und 50 Euro Taschengeld waren für die Gewinner der großen Leseraktion natürlich inklusive. Das Geld wurde von den drei Bielefeldern gut investiert - schließlich hatte Nesthäkchen Paul schon zu Hause das Programm festgelegt: »Erst esse ich eine Bratwurst, dann eine Bockwurst, trinke noch eine Apfelschorle und fahre Karussell.«
Bummeln über den Bielefelder Weihnachtsmarkt - das ist bei Familie Ott seit Jahren gute Tradition. Die Kritik der bundesweiten Weihnachtsmarktstudie der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen (Bericht in der gestrigen Ausgabe), hier sei alles viel zu kommerziell, zu teuer, überhaupt nicht gemütlich und das Personal an den Ständen obendrein noch unfreundlich, kann Kerstin Ott nicht nachvollziehen. »Unser Weihnachtsmarkt sieht sehr schön aus, besonders nach der gelungenen Sanierung der Altstadt«, meint die derzeit arbeitslose Diplom-Psychologin.
Auch von muffeligem Standpersonal hat Kerstin Ott, die demnächst den Schritt in die Selbstständigkeit wagen will, noch nichts bemerkt. Seit Jahren, betont die alleinerziehende Mutter, habe sie ihre Stammstände beim Weihnachtsmarkt: »Da bleibt immer Zeit für ein Schwätzchen.«
Das sieht Sohn Till genauso. Natürlich sei es preiswerter, zu Hause die Bratwurst auf den Grill zu legen, statt sie auf der Bahnhof- oder Niedernstraße zu essen. Wer sich aber an den heimischen Küchentisch setze, der habe auch keine Weihnachtsmarkt-Atmosphäre. Und zwei Euro für einen Becher Glühwein, wie Mutter Kerstin vor kurzem in der Innenstadt bezahlte, findet der Zehntklässler des Max-Planck-Gymnasiums nun nicht übertrieben.
So genießt die Familie Ott am gestrigen Nachmittag ihren Weihnachtsmarktbummel. Drei Stunden waren Mutter und Söhne unterwegs - und alle kamen auf ihre Kosten. Steppke Paul bei zahllosen Karussellfahrten und einem Abstecher ins Nikolausdorf, Kerstin Ott und der 16-jährige Till mit deftigen und süßen Leckereien von der Bratwurst bis zum Crépe.

Artikel vom 07.12.2005