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Kammer hält Beiträge stabil

Sommer eröffnet Empfang -ÊHindrichs kandidiert nicht als IHK-Präsident

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Die Umlagen und Grundbeiträge der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen bleiben auch im achten Jahr hintereinander stabil. Mit dieser guten Nachricht eröffnete IHK-Präsident Herbert Sommer den gestrigen 8. Jahresempfang der Kammer in Bielefeld.
Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen lud zum Jahresempfang: Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff, IHK-Präsident Herbert Sommer, Dr. Wolfgang Böllhoff und Dr. Markus Miele (v.l).Foto: Büscher

Für Sommer war es, wie berichtet und von ihm selbst gestern noch einmal bestätigt, der letzte Jahresempfang, den er als Präsident der IHK eröffnete. Der Bielefelder Unternehmer will bei den im September 2006 stattfindenden Kammer-Wahlen nicht für eine zweite Legislaturperiode kandidieren. Bis zum Frühjahr werde man sich Zeit nehmen, einen Nachfolger auszuwählen. Die vor dem Jahresempfang tagende Vollversammlung bestimmte Ehrenpräsident Fritz-Wilhelm Pahl zum Wahlleiter und seinen Vorgänger Peter von Möller zum Stellvertreter.
Wenig Anlass zu Euphorie bot nach Ansicht Sommers bisher die neue Bundesregierung. Er zitierte aus einer IHK-Onlineumfrage, nach der nur ein Zehntel bessere Geschäfte erwarte. »Die Pläne der großen Koalition lassen die Erwartungen nicht in den Himmel wachsen«, erklärte Sommer vor etwa 450 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.
Der IHK-Präsident empfahl, nicht den Optimismus zu verlieren. Es gebe Hoffnung, dass das im Koalitionsvertrag Vereinbarte nicht das letzte Wort sei. »Wenn man genau hinhört, dann blitzt der früher sehr deutliche Reformwille bei der Bundeskanzlerin auch heute hin und wieder durch. Das kann man so interpretieren, dass Frau Merkel nach und nach noch zulegen wird«, sagte Sommer.
Regional vorrangig sei für das Jahr 2006 eine bessere Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschule. Außerdem seien erneut größte Anstrengungen der Unternehmen notwendig, um möglichst jedem Jugendlichen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. OWL sei - die Altersstruktur betreffend - auf dem Weg, »jüngste Region Deutschlands« zu werden.
Am Rande drehten sich viele Gespräche um die Suche nach einem Nachfolger Sommers. Einer der genannten Kandidaten lehnte allerdings ab: Schüco-Chef Dirk-Ulrich Hindrichs bezeichnete das Amt des IHK-Präsidenten und eine Erwähnung als Kandidat als »sehr ehrenhaft«. Trotzdem stehe er nicht zur Verfügung. Hindrichs ist derzeit Präsident des Industrie- und Handelsclubs (IHC) in OWL.

Artikel vom 06.12.2005