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Land streicht Essensgeld

30 Schulen für geistig behinderte Kinder betroffen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Das NRW-Schulministerium hat die Essenskostenzuschüsse für private Ganztagsförderschulen ersatzlos gestrichen. 3000 Mädchen und Jungen in 30 Schulen sind betroffen.
Hilft der Sonnenhellweg-Schule: Ludger Beerbaum.
Durch den Wegfall dieser freiwilligen Leistung wolle das Land bei den Schulen für geistig Behinderte in diesem Jahr 600 000 Euro einsparen, sagte Ministeriumssprecher Andre Priboschek. Ob 2006 wieder gezahlt wird, ist nach dem Erlass von Schulministerin Barbara Sommer unklar. Außerdem müssen die Schulen für 2004 mit Rückforderungen rechnen.
»Die Streichnung der Zuschüsse kurz vor Jahresschluss hat uns kalt erwischt«, sagte gestern der Geschäftsführer der Sonnenhellweg-Schule in Bielefeld, Jürgen Scharmacher. Jetzt gebe es ein Minus von 20 000 Euro in der Kasse.
Das vollwertige Essen sei Teil des pädagogischen Alltags. »Es gehört zum lebenspraktischen Training, das gerade für unsere Schüler so wichtig ist«, sagte Scharmacher. Der Weltmeister im Springreiten, Ludger Beerbaum, hatte noch jüngst die Schirmherrschaft für den Bau einer Aula der Sonnenhellweg-Schule übernommen.
In OWL sind sieben Schulen von der Streichung betroffen. Außer der Sonnenhellweg-Schule ist es die Schule Am Buschkamp in Lübbecke, die Wichernschule in Minden, die Johannes-Falkhaus-Schule in Hiddenhausen, die von-Galen-Schule in Brakel, die Schule Unterm Regenbogen in Nieheim und die Schule am Möllerstift in Bielefeld. Schulträger sind unter anderem die Kirche, die Lebenshilfe und das Diakonische Werk. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 06.12.2005