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Das Schalker Signal
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Schade, Schalke!
Da spielen die »Königsblauen« in der Königsklasse eine so sehenswerte Vorrunde - und sind im Achtelfinale doch nur noch als Zuschauer dabei.
Vier Tore gegen die Abwehrkünstler des AC Mailand muss man erst einmal machen. Trotzdem war's am Ende ein Treffer zu wenig. Das 3:3 lag in der Luft, das 2:3 bleibt eine ehrenvolle Niederlage gegen eine europäische Spitzenelf. Und diesem internationalen Niveau haben sich die Schalker in der Vorrunde 2005 ein großes Stück genähert. Das war 2001 noch ganz anders, da flogen sie als Punktlieferant und Gruppen-Schlusslicht aus Wettbewerb.
Die deutliche Steigerung vier Jahre später hat zwei Gründe. Die spielerische Qualität der Mannschaft wurde erheblich nachgebessert - und dazu kommt der richtige Lehrmeister.
Ralf Rangnick übernahm die Schalker, als sie Ende September 2004 auf Platz 15 an den Rand der Kellerzone abgerutscht waren. Er führte die Auswahl auf Rang zwei, zurzeit ist Schalke Liga-Vierter. Dass ihnen die Bayern, wie im Endspurt der vergangenen Saison, und jetzt schon wieder, um 12, 13 Punkte enteilten - geschenkt. Die kicken ohnehin in einer anderen Liga.
Die »Königsblauen« sind mit Rangnick auf einem guten Weg. Platz eins ist allerdings vorläufig unerreichbar. »Meister-Einkäufer« Rudi Assauer muss auf die achte Schalker Meisterschaft also noch ein bisschen warten. Der Manager gilt ja nicht gerade als »Fan« des Trainers, aber es gibt in diesem Verein - zum Glück - noch andere Männer, die etwas mehr zu sagen haben.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies fordert die Verlängerung des Rangnick-Vertrages bis 2008. Ein deutliches Signal für mehr Kontinuität. Das sollte auch Assauer gehört haben. Er hat sich mit den Trainern Frank Neubarth, Marc Wilmots und Jupp Heynckes genug Fehlgriffe geleistet.

Artikel vom 08.12.2005