Gütersloh (WB/wow). Jugendstrafen zwischen einem und dreieinhalb Jahren müssen vier junge Männer aus Gütersloh absitzen. Die III. Strafkammer des Landgerichtes Bielefeld verurteilte die 16 bis 20 Jahre alten Jugendlichen gestern wegen schwerer räuberischer Erpressung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Sie sollen im Juni 2005 einen 42-jährigen Priester in seinem Haus überfallen, geschlagen und ihm 1000 Euro gestohlen haben. Allerdings geriet der katholische Geistliche während der Verhandlungstage selbst unter Beschuss. Er soll sexuelle Handlungen von den Beschuldigten verlangt haben. Für die vier Verteidiger der Angeklagten steht fest, dass der Überfall vorgetäuscht wurde. Rechtsanwalt Martin Rother: »Der Priester hat hier gelogen, dass sich die Balken biegen. Er hat den Jugendlichen Schweigegeld angeboten. Niemand sollte etwas über seine sexuellen Neigungen erfahren.« Sein Mandant, ein 18-jähriger Iraker, habe sich gegen die Übergriffe mit zwei Faustschlägen gewehrt. Richter Reinhard Kollmeyer begründete die harten Urteile unter anderem damit, dass die Jugendlichen keine Geständnisse abgelegt hätten.
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